Destrophy – Destrophy

Eigentlich sollen die Informationen der Promo-Agenturen dazu dienen, dem Rezensenten das Schreiben zu erleichtern bzw. ihn mit wichtigen Informationen zu versorgen, die die Verantwortlichen gerne erwähnt sehen wollen. OK, dem komme ich nach: DESTROPHY ist etwas für Fans von DISTURBED, SHINEDOWN und FIVE FINGER DEATH PUNCH. Mehr allerdings gibt der Zettel nicht her, sodass ich ihn schon jetzt zum Altpapier lege und mich in den folgenden Zeilen einfach auf mein musikalisches Gespür verlasse.

DESTROPHY stehen ab sofort im Hause Victory für Metal. Nein, bitte nicht verwechseln! DESTROPHY sind keine dieser Standard-Bands der Chicagoer Label-Familie, diese Metalcore-Combos, die irgendwie immer alle gleich aussehen und gleich klingen, die einmal schreien und grunzen, nur um danach wieder zuckersüße Chöre zu servieren. Nein, DESTROPHY sind richtig Metal. Die essen Fleisch und trinken Alkohol und haben keine Seitenscheitel und lassen ihre Unterhose nicht aus der Jeans rausgucken.

Auf ihrem dritten Werk und ihrem Erstling für Victory tritt das Quartett um Bandleader Ari vor allen Dingen bombastisch auf. Alles andere als eine episch große Produktion würde den elf Stücken auch nicht stehen. In der bunten Tüte werden abwechslungsreich klassischer Metal, Hardrock, Thrash und Nu-Rock miteinander vermischt, sodass das Album Banger wie „Pray“ neben radiokompatiblen Halbballaden wie der Single „The way of the world“ beherbergt, ebenso tanzbare Rocker wie „Reconnect“ und mit Kitsch überfrachtete Stücke wie „The story of your life“ – inklusive Frauengesang, Keyboard-Klängen und vielen Ooohs und Aaahs.

Um ganz ehrlich zu sein: Ich finde DESTROPHY großartig. Ja, sie sind überhaupt nicht innovativ. Ja, sie sind eigentlich total unmodern. Ja, sie sind mitunter vollkommen kitschig. Und ja, sie haben mich genau in einer Phase erwischt, in der ich solch ein Album brauchte. Das macht doch mal Spaß.

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