„Matering Engineer George Marino (AC/DC, LED ZEPPELIN, AEROSMITH) bezeichnete STONE RIVER als „The new southern Rrock of the north. Man stelle sich vor, Chris Cornell singe bei den BLACK CROWES, so ungefähr lässt sich die Band in kurzen Worten umschreiben. Eine Band mit Leidenschaft, Liebe zur Musik und Authentizität. Das Debüt „Valley of the Butterflies“ wurde von Tom Treumuth produziert: Dichte Gitarrenspuren, energiegeladene Vocals, echtes Piano und Schlagzeug, denen allen soundtechnisch genügend Raum zum Atmen gelassen wurde, lassen die Platte so groß klingen wie den Süden der Staaten selbst. Wurlitzer, Hammond-Orgel und Sitar aufgenommen in einer Kirche lassen Vergleiche mit den großen Alben ihrer Helden aus den 60er und 70er Jahren zu. STONE RIVER verbinden das Beste von LYNARD SKYNARD, THE ALLMAN BROTHERS, POINT BLANK und THE BLACK CROWES, ohne diese zu kopieren.“
Soviel aus dem Begleitschreiben. Normalerweise wehre ich mich ja dagegen, einfach nur Sachen abzuschreiben, aber im Falle STONE RIVER passt das Meiste des oben Gesagten zu, obwohl man es stilistisch schöner hätte ausdrücken können. Lange habe ich kein Album mehr wie das von STONE RIVER gehört, doch ich erinnerte mich sofort an eine Episode aus meiner frühen Jugend. Auf der Autofahrt in den gemeinsamen Familienurlaub nach Italien dudelte in meinem Walkman ein Tape ständig rauf und runter: „The Southern Harmony & Musical Companion“, das Zweitwerk der BLACK CROWES, welches ich mir von einer Mitschülerin kopiert hatte. Heute, über 15 Jahre später, weine ich: Letztes Jahr habe ich zur Freude meiner Mutter alle meine Tapes, die noch im Elternhaus unter meinem alten Bett lagerten, in den Gelben Sack gefeuert. Eine Todsünde, ich weiß. Und nun stelle ich entsetzt fest: Ich habe von den Krähen nichts mehr. 2000 CDs im Schrank und…nichts. Amazon. Klick. Tippen. Klick. Und von vorn. Klickklick. Mist, ich wollte doch nichts mehr kaufen. Naja, war billig.
Eigentlich total doof, in einem Review ständig von einer anderen Combo als der zu Bewertenden zu sprechen, doch der Vergleich mit einer der besten Rock-Bands der 90er ist hier eindeutig als Lob zu interpretieren. Egal ob Metalcore, Punk, Hardcore, Emoscreamo oder Fahrstuhlmusik, alles ist derzeit angesagter als der nach Schweiß, Gras und Whisky stinkende Southern-Rock. Angesichts solch einer großartigen Veröffentlichung wie „The Valley of the Butterfly“, die mich mit ihren neun Stücken vollkommen unvorbereitet getroffen hat, ein Offenbarungseid des schlechten Geschmacks. Dagegen muss etwas getan werden, irgendwo habe ich – soweit ich mich erinnern kann – noch die Single von „Sting me“ rumfliegen. Yepp, hier ist sie. Boah, das ist immer noch saugut. Und in meinem Grinsen drückt sich die Gewissheit aus, dass in Jahren, wenn ich alt und schrumpelig bin, wenn kein Arsch mehr zu Musik der heute gefeierten Genres tanzt, eine gute Blues-Rock-Platte immer wieder aufgelegt werden kann und begeistert. Schade nur, dass STONE RIVER nicht mehr Songs aufgenommen haben. Hoffe, man hört sich wieder.