Common Enemy – Living the dream

20 Songs. Keiner über zwei Minuten. Drei unter einer. Und einige nur knapp darüber. Jaja, das Schreiben dieser Zeilen dürfte wohl länger dauern als das Hören. Wer jetzt vollkommen abgeschreckt ist, der sollte aufhören zu lesen; wer sich aber vorstellen kann, was kommt, der sollte mir folgen.

Nach der digitalen Veröffentlichung einiger 7inches zusammen mit L.E.Ä.R.N., WOOF und SIDETRACKED kommen COMMON ENEMY nun mit ihrem vierten Longplayer um die Ecke, sofern man angesichts der Spielzeit dieses Wort überhaupt benutzen kann.

Das Quartett aus Reading im US-Bundesstaat Pennsylvania singt/schreit seit 1998 über Skateboarding, Horrorfilme, Politik und den allgemeinen Wahnsinn des Lebens, fühlt sich dem aggressiven hardcore der 80er verbunden, legt großen Wert aufs Touren und hast es so schon dreimal nach Europa geschafft. 2010 werden sie das vierte Mal über den Atlantik setzen. Im Gepäck haufenweise kurze, aber arschtretende Thrashcorepunk-Kracher, die je nach musikalischer Vorliebe für großes Kopfschütteln oder enthusiastische Pogo-Einlagen in Jugendzentren unserer Städte sorgen dürften.

Auch wenn erneut darauf hingewiesen werden muss, dass sowohl Gitarren als auch Stimme etwas dünne klingen, bleibt zum Schluss vor allen Dingen noch eine kleine anekdotenhafte Randnotiz: Die Herren scheinen nicht nur musikalisch, sondern auch stilistisch auf die alten SUICIDAL TENDENCIES um ihren Chef Mike Muir zu stehen, denn anders lassen sich die in den Zeichnungen des Booklets zu erkennenden Basecaps mit den nach oben geschlagenen Schirmen, damit man den unten angebrachten Druck des Bandlogos sehen kann, nicht erklären; einst unverkennbares Markenzeichen der Selbstmordgefährdeten aus Venice Beach. Naja, beide Bands sind eben „possessed to skate“.

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