England, Ursprungsland der NWOBHM und Heimat von Bands wie Iron Maiden oder Judas Priest, hat in den letzten Jahren auch auf dem Extremmetal-Sektor ordentlich aufgeholt und einige Perlen zum Besten gegeben. Aus der Nachwuchsriege kommen nun WITH CHAOS IN HER WAKE, um uns mit ihrem Debüt ‚Treason’ an die Wand zu nageln.
Die Herrschaften spielen lupenreinen Deathcore und passen perfekt ins Vorprogramm von Whitechapel. Nein, eigentlich doch nicht, denn: keine Band würde sich eine Band ins Vorprogramm nehmen, die wie eine 1:1 Kopie klingt. WITH CHAOS IN HER WAKE machen grundsätzlich auf ihrer CD alles richtig, nur eben als Nachahmungstäter.
Düstere Growls, gepaart mit heiserem Gekeife, dazu kräftig nach unten gestimmte Gitarren, die zwischen Metalcore und Deathmetal hin und her driften in ihren Riffings, ein Schlagzeug, das entweder jeden einzelnen Anschlag der Gitarre untermalt, oder in obligatorischen Deathmetal-Beats nebenherrumpelt. Bass? Kaum hörbar, nichtsdestotrotz vorhanden.
Die Produktion lässt einen stutzen: der Gesang ist unfassbar laut im Vergleich zum Rest gesetzt worden, das Schlagzeug ist insgesamt eher pappig, dafür aber bis zur Unkenntlichkeit getriggert.
Die Songstrukturen und Ideen wirken leider austauschbar und beliebig, wichtig scheint hier nur zu sein, dass es ordentlich knallt, dass in einem Song schnelle Parts vorhanden sind, aber unbedingt auch Moshparts. Wie das funktioniert, haben vor ihnen schon tausend andere Deathcore-Bands gezeigt, und aus diesem Pool geistigen Eigentums schöpfen WITH CHAOS IN HER WAKE aus dem Vollen.
Gelegentlich schimmert dann etwas durch, was erahnen lässt, dass die Band enorm viel Potential hat, leider spielen sie dieses aber auf ihrem Erstling nicht aus, sondern setzen auf eine sichere Nummer, die solide wirkt, allerdings auch uneigenständig und, wie schon erwähnt, produktionstechnisch ein wenig fragwürdig.
Für das nächste Album sollten die Jungs lieber den Sound anderer Bands für ihre eigenen Ideen klauen, das könnte dann richtig knallen. ‚Treason’ ist was für Genrefans, die sich wirklich jede Scheibe aus dem Deathcore-Sektor holen, für mehr will es diesmal nicht reichen, denn dafür gibt es viel zu viele Alternativen. Um die Review aber mit einem freundlichen Wort zu beenden, möchte ich an dieser Stelle auf das schicke Cover hinweisen, das große Erwartungen wecken könnte…