Embryo – No God Slave

EMBRYO? Nein, wenn ich ehrlich bin, habe ich den Bandnamen noch niemals zuvor zur Kenntnis genommen. Die Band stammt aus Italien, spielt fiesen Deathmetal und baut dabei vor allem auf drei Grundpfeilern auf: melodiöse Keyboards, rhythmische Stakkato-Gitarren, und ultratiefe Grunts. Ob das alles zusammen ausreicht, um einen Hering vom Teller zu ziehen, erfahrt ihr hier.

Zugegeben, auch wenn die Band insgesamt schon zehn Jahre auf dem Buckel hat, hat sie es einem hierzulande bisher auch nicht ganz einfach gemacht, auf sie aufmerksam zu werden. Singles, Mini-CD´s, Touren bis nach Österreich und die Schweiz, aber Veröffentlichungen oder Konzerte in Deutschland? Nein. 2006 erschien dann das Full Length-Debüt „Chaotic Age“, wo man dann die erste Möglichkeit gehabt hätte, direkt etwas von mitzubekommen… Ich habs verpasst. Danach wurde die Band von Line-Up-Wechseln kräftig durchgerüttelt, um in 2009 dann hieraus neu erstarkt wieder ins Studio zu gehen und ‚No God Slave’ einzutrümmern.

Der Sound der Scheibe ist direkt, roh, und brutal. Wer keine Keyboards mag, kann sich ab sofort Zeit sparen und braucht den restlichen Artikel nicht mitzuverfolgen, denn ohne die wären EMBRYO eine langweilige Deathmetalband mit lediglich extrem fähigem Grunter am Mikrofon. Es sind aber die Keys, die hier den Klang der Band ausmachen und für den Wiedererkennungswert sorgen. Man stelle sich einfach mal Cradle Of Filth´s Intro zu „From the cradle to enslave“ ohne Keyboards vor. Schon kann man erahnen, welchen Stellenwert dieses Instrument bei EMBRYO einnimmt.

Übrigens ist der Vergleich zu Cradle Of Filth auch in Bezug auf die Keyboard-Sounds nicht allzu weit hergeholt. Zwar nicht ganz so variabel im Einsatz, aber dafür dauerhaft präsent sorgen sie nicht nur für breite Klangteppiche, sondern eben auch für viele Melodien in Passagen, bei denen die Gitarren stumpf (aber somit brutal) Stakkatos druntersetzen.

Dies, in Kombination mit der recht fetten Produktion und dem superfiesen Organ des Frontmanns, macht EMBRYO zu einem Hinhörer, einer Band, die nicht so klingt wie viele andere Genrebands, die derzeit ihre Scheiben veröffentlichen. Allerdings limitiert man sich gleichzeitig auch ein wenig, und so passiert nach ein paar Songs das, was man nach dem ersten schon vermutet hat: man hat die Idee über.

Die gesamte Scheibe am Stück zu hören ist zwar durchaus machbar, ermattet aber zum Ende hin zusehends. Viel mehr Freude hat man mit EMBRYO, wenn man sich nach und nach die einzelnen Tracks vornimmt und die CD somit Stück für Stück erschließt. Hammerharte Einzelsongs, die auf Dauer eben etwas eintönig wirken, trotzdem definitiv ein Tipp!

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