December Peals – People Have Demons

Preisfrage: Welche bekannte deutsche Rockband kommt aus Ibbenbüren in Westfalen? Ja ja, da klingelt was. Spontan sagt der Kandidat, seines Zeichen Kenner der bundesdeutschen Rocklandschaft: DONOTS. Dafür braucht braucht er keinen Publikumsjoker und es bedarf auch keines Anrufes bei einem musikalisch informierten Bekannten. Die Richtigkeit seiner Antwort ist gewiss, die Ausschließlichkeit hingegen dürfte bald infrage gestellt werden. Hier sind DECEMBER PEALS aus Ibbenbüren Rock City.

Mittlerweile legt der Fünfer sein Zweitwerk vor; und glaubt man den Schreibern anderer Magazine im Netz, die wohl im Gegensatz zu mir von der Promo-Agentur ein Begleitschreiben mit Hintergrundmaterial zur Band bekommen haben – woher soll ich auch immer alles gleich wissen, he?! – zollten DECEMBER PEALS noch zu Beginn ihres Schaffens dem Emocore der 90er Tribut: frühe GET UP KIDS, SAMIAM, GAMEFACE, JAWBREAKER. Sollte dies wirklich der Fall gewesen sein, dann ist heutzutage davon nichts mehr zu hören, denn die Nähe zu den DONOTS und ihrem Power-Pop-Punk ist nicht nur regional zu beschreiben, sondern auch musikalisch und personell zu hören.

Ich war durchaus verdutzt, als Sänger Andreas seine ersten Worte ins Mikro rotzte: „Let me off the hook!“ Ist das nicht die Stimme von Ingo Knollmann, Shouter der DONOTS? Fragende Blicke ins Booklet. Nein, ist er nicht! Aber sein Bruder Guido und DONOTS-Basser Jan-Dirk Poggemann haben das Album produziert und „People have Demons“ einem stimmigen Sound verpasst. So schließt sich also der Kreis.

Vom Haken losgelassen ist dann alles so, wie es sich für ein derartiges Rockalbum gehört: Die Gitarren braten druckvoll aus den Boxen, Bass und Schlagzeug legen das nötige Fundament und der Gesang ist um keine mitsingbare Melodie verlegen. Heraus kommen insgesamt 13 authentische Stücke, die ohne Füller vom stampfenden Rocker („The Devil you know“), großer Hymne („Best of Luck“) schmerzender Halbballaden („Let go“) und country-mäßigem Ausritt („Capital Cowboy“) alles zu bieten haben.

Das, was DECEMBER PEALS zusammenrocken, macht unendlich Lust nach mehr, möchte einem den ganzen Alltag vergessen lassen, schreit nach Bier und Fluppe, zieht einen raus in die Weite Welt, mit 120 km/h über die Landstraße, scheiß auf die Blitzer, heute wird gefeiert. Und morgen wird die Frage nach DER Band aus Ibbenbüren nicht mehr gestellt werden können.

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