Coheed And Cambria – Year of the black rainbow

Das neue Album von COHEED AND CAMBRIA habe ich (wie schon die letzten zwei) sehnsüchtig erwartet. Eine freudige Erwartung auf etwas, von dem ich mir im Vorfeld einiges versprochen habe, bei dem ich allerdings auch mit einem gewissen Vorbehalt an die Sache herangegangen bin. Vorfreude auf großartige, epische Progressiv-Rocksongs, den einzigartigen, unverkennbaren Gesang von Claudio Sanchez, Vorbehalte, weil ich seit ihrem zweiten Album das Gefühl habe, der Band würde es nicht mehr gelingen, hit-taugliche Songs zu schreiben, die gleichsam eingängig wie auch anspruchsvoll sind.

Alles in allem hat mich die Band in keinem der angesprochenen Punkte enttäuscht: großartige Meisterwerke im Bereich progressiver Rockmusik, kompositorischer Wahnsinn in höheren Sphären schwebend, mit ihrem charakteristischen Sound einzigartig.
Ebenfalls waren auch meine Befürchtungen berechtigt, denn ‚Year of the black rainbow’ ist kein Album, das man sich mal eben zwischendurch oder, fast noch schlimmer, nur nebenher anhören kann. COHEED AND CAMBRIA schreiben Musik, die man sich auf einer guten Stereoanlage in angemessener Lautstärke anhören sollte, alternativ gehen auch vernünftige Kopfhörer. Wer dies missachtet, dem wird eine ganze Menge der neuen Scheibe entgehen, denn die Band hat es erneut geschafft, noch mehr Einflüsse in ihre Musik aufzusaugen und darin zu verarbeiten.

Mit Atticus Ross und Joe Barresi als Produzentenduo hat man sich zwei Leute mit ins Boot geholt, die ganz genau wissen, worauf es bei einem guten Album ankommt, und die Band selbst sagt von der Zusammenarbeit, dass es den beiden gelungen sei, den Sound der Band noch kraftvoller und dynamischer zu gestalten, als es bislang der Fall gewesen wäre.
Nun gut, gegenseitiges Schulterklopfen gehört bekanntlich zum Geschäft, schlecht haben die beiden ihren Job jedenfalls nicht gemacht.

Wenn man sich mit dem Gedanken abfinden kann, dass COHEED AND CAMBRIA mit ihrem Album noch einen Schritt weiter in die Richtung gehen, in der man Musik nicht konsumiert, sondern erlebt und verarbeitet, wird man mit ‚Year of the black rainbow’ absolut zufrieden sein, allen anderen rate ich vorab zu einem kurzen Abstecher auf Myspace etc., um sich im Vorfeld schlau zu machen, worauf man sich einlässt – mir jedenfalls hat es wieder sehr gut gefallen!

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