BLEEDING THROUGH stehen mit ihrem nunmehr sechsten Album in den Startlöchern. Das Sextett aus Orange County hat spätestens seit dem Album ‚This is love, this is murderous’ den Sprung ganz nach vorne geschafft, spielt mit den ganz großen Namen gemeinsame Festivals und Touren, und braucht sich auch ansonsten nicht mehr in irgendeiner Form zu verstecken. Mit dem selbstbetitelten neun Werk gibt es 12 Tracks, die eines gemeinsam haben: hier wird nach vorne gepeitscht.
Die Band hat ihren eigenen Weg bestritten, musikalisch irgendwo zwischen extremem Metalcore und Blackmetal, und diesen Weg gehen sie konsequent und ohne Ruhepause weiter. Wo andere Bands inzwischen ebenfalls Sub-Genres wie Deathcore für sich entdecken und dort experimentieren, sind BLEEDING THROUGH hier schon ein ganzes Eckchen weiter. Auf ‚Bleeding Through’ wird geknüppelt, bis der Arzt kommt. Es sind eigentlich nur noch wenige Moshparts, die den Core-Anteil in der Musik ausmachen, in erster Linie gibt es hier Black/Deathmetal, der dabei aber äusserst modern klingt. Ein wenig Cradle Of Filth, ein wenig Dimmu Borgir, gesanglich besonders in den Schreiparts wie aggressive Phil Anselmo- Passagen…
Die Produktion der Scheibe (in den erfahrenen Händen von Zeuss liegend) sorgt für ein unglaublich fettes Pfund, bei dem Genre-typisch der Bass an vielen Stellen völlig im Klang untergeht. Auch die Keyboards, die ja nun als Markenzeichen gezählt werden können, haben es manches mal schwer, sich durch den kraftvollen Gitarrensound durchzusetzen, aber gerade daran erkennt man auch, dass die Songs genauso gut auch ohne die Key-Linien auskommen würden.
Der Cleangesang (beispielsweise bei ‚Salvation never found’ eingesetzt) kann sich hören lassen, spiegelt aber kein Highlight der Scheibe wieder, sondern bereichert den Sound lediglich.
Wer bislang aus dem Hardcore kommend keinen Zugang zu BLEEDING THROUGH gefunden hat, wird dies auch mit dem neuen Album nicht schaffen, lediglich im Metalbereich dürfte die Band mit dieser Scheibe ein paar mehr Leute erreichen und ihren treuen Fans einen Leckerbissen bieten, den diese sich zu Hause rauf und runter anhören können (denn Langeweile ist hier Fehlanzeige). Live dürften die Songs jedenfalls eine ordentliche Herausforderung für Band und Zuhörer werden…