Placenta – Brutalis

Immer noch überzeugend und gut, aber leider nicht mehr ganz so überraschend und mutig zeigen sich die Ostberliner PLACENTA auf der neuen EP ‚Brutalis’ die sie gerade einmal ein halbes Jahr nach Veröffentlichung ihrer zweiten Full Length nachschieben. Dass man hier stilsicheren Deathcore auf die Lauscher bekommt, hat sich nicht geändert, aber das besondere Etwas, das ich ihnen auf dem letzten Album bescheinigte, ist in den Hintergrund gerückt.

Mit fünf Songs, die allein von den Titeln her schon voll und ganz in die Szenetrend-Kerbe hauen, bereiten sie ein wahres Schlachtfest, bestehend aus Blastbeats, Breakdowns, Moshparts und tiefkehligem Gegrunze und Geschrei.
Die Produktion der Scheibe ist erneut ebenfalls gelungen, man könnte sagen, der Titel ‚Brutalis’ ist hier maßgebend…

Leider fehlt den Songs der Pepp, das, was auf ihrem Vorgänger ‚Fixed Action Pattern’ so toll war, die melodiösen Parts, die einem wie ein kalter Hauch über den Rücken fahren. Stattdessen ruht man sich auf „Standards“ aus, die in dieser Form mittlerweile schon fast zu häufig von anderen Bands abgeliefert wurden, zwar ebenfalls auf hohem Niveau, allerdings nun einmal auch als Massenware. Ist das Release verfrüht? Hätten die Songs noch etwas Zeit zum Reifen benötigt? Man weiß es nicht genau, aber für mich ist ‚Brutalis’ zwar brutal, nicht aber fortschrittlich. Da war das Vorgängerwerk interessanter, und PLACENTA sollten sich eventuell ihre alten Songs noch einmal genau anhören, um wieder den Weg zu finden, der sie aus dem Einheits-Deathcore herausgeführt hat. Die Lorbeeren, die sie für ‚Fixed Action Pattern’ erhalten haben, sind jedenfalls leider etwas welk geworden…

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