Großtuerisch geht der Promo-Beipackzettel zum neuen ALL OUT WAR-Album los: „an Helden erinnert man sich, aber Legenden sterben nie“. Keine Frage, ALL OUT WAR haben für die Hardcore-Szene eine Menge gemacht und waren Wegbereiter für viele andere Bands, aber gleich von Unsterblichkeit zu reden? Ich weiß ja nicht, insbesondere nicht in Anbetracht der Tatsache, was sich auf „Into The Killing Fields“ abspielt. Denn haben wir das nicht auch schon im Sport erlebt, wenn „Legenden“ nicht erkannt haben, wann ihre Zeit vorbei ist, und sie sich dann quasi nur noch Mitleidspunkte einholen können? Nein, so weit will ich hier auch nicht gehen, aber spannend, innovativ und interessant klingt irgendwie anders.
Wo die ursprünglichen Wurzeln der Band liegen, können sie nicht verbergen. Das wollen sie auch gar nicht. Hier hört man einfach, dass das Riffing stark Slayer-inspiriert ist, kombiniert mit etwas mehr Groove der Marke Cro-Mags. Problematisch ist hierbei lediglich, dass inzwischen viele andere Bands ebenfalls von den gleichen Größen (und vielleicht auch zusätzlich noch durch ALL OUT WAR selbst) beeinflusst wurden. Hört man sich im Vergleich ein Album von Merauder oder Hatebreed an, so sind diese einfach spritziger, einfallsreicher, variabler, als es ‚Into the killing fields’ bewerkstelligen kann.
Die Aufnahme zu ‚Into the killing fields’ fand im übrigen im East Trax Studio unter der Leitung von Tim Gilles statt, der auch schon für E Town Concrete, War Of Ages und, da schließt sich der Kreis wieder, Hatebreed gearbeitet hat.
Zu Recht hat die Band in der Vergangenheit viel erreicht, eine große Anhängerschar, und auch mit sehr vielen großen Bands zusammen die Bühne geteilt, zu Recht wollen sie auch heute noch wissen, was sie am Markt bewegen können, allerdings schaffen sie es mit ihrem neuen Album nicht, an alte Glanzzeiten anzuschließen, dafür haben ihnen die „Genrenachkommen“ schlicht und ergreifend den Rang abgelaufen…