Astpai – Heart To Grow

Der deutsche Sprachraum gilt nicht gerade als Nährboden für Bands, die sich dem melodischen Punk verschrieben haben. Die Epizentren bleiben in den USA (Kalifornien, Mittlerer Westen, Florida) und Schweden. Doch Halt, im Süden gibt es einige Unerschrockene, etwa die Münchner RED TAPE PARADE oder aber die österreichische Trias RED LIGHTS FLASH, RENTOKILL und eben die hier vorliegenden ASTPAI. Wobei das Quartett aus Wiener Neustadt – ja, ihr Uninformierten, das ist eine eigene Stadt!! – mit Abstand den mysteriösesten Namen besitzt.

In ihrer achtjährigen Geschichte können die Jungs schon auf Touren quer durch Europa inklusive England sowie auf Trips über den Atlantik zurückblicken. In dieser intensiven zeit versuchten ASTPAI es stets, von Release zu Release zu reifen. Nach der im Vorfeld auf Asscard veröffentlichten 7inch „The Scavenger“ liegt mit „Heart to Grow“ nun das dritte Langspielalbum vor mir, das neben der CD-Version auch auf farbigem und 180 Gramm schwerem Vinyl samt Download-Card im Gatefold verpackt erscheint.

Musikalisch präsentieren sich die Niederösterreicher melodisch-frisch und aggressiv-rau, wobei das Label Asscard selbst auf der einen Seite Parallelen zu KID DYNAMITE sowie deren einen Nachfolgern NONE MORE BLACK (Anm.: demnächst neue LP auf Fat Wreck!) zieht, auf der anderen Seite DILLINGER FOUR als Paten ausmacht…und selbst wenn man das mit dem Vergleichen manchmal sein lassen sollte – ich selbst bemühe mich dieser Rhetorik bisweilen auch – so trifft doch diese Einschätzung den Nagel auf den Kopf und findet meine Zustimmung. Songs wie das agile „Party to its people“ oder der auf Deutsch gesungene Brecher „Man will oder nicht“ lassen nicht zu Unrecht das Gefühl aufkommen, ASTPAI kämen aus Gainesville und trügen Bärte.

Alles in allem ist „Heart to grow“ ein sympathisches Szenewerk, das sich ausgeht – wie man unten so schön sagt.

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