New Device – Takin´ Over

Heidewitzka! Was ist das denn bitteschön? Sind diese Zeiten nicht unlängst vorbei? Was wurde man Anfang der Neunziger, während der Grunge-Hochzeit, Crossover-Welle und Punk-Neugeburt, nicht belächelt, wenn man noch an alten Hardrock-Heroen festgehalten hat! Was war das auf einmal uncool, jene größenwahnsinnigen Haarspray-Künstler mit ihrer zur Stadiongröße aufgeblähten Rockmusik gut zu finden! Und jetzt kommen 20 Jahre später die Londoner NEW DEVICE ganz ungeniert um die Ecke, scheren sich einen Dreck um das ganze Gerede von damals und legen ein Hardrock-Album vor, das sich gewaschen hat.

Lasst und einmal überlegen, was für Alben bei NEW DEVICE auf jeden Fall im Plattenschrank stehen: SKID ROWs Debut? Klar. „Dr. Feelgood“ von MÖTLEY CRÜE, „Appetite for Destruction“ von GUNS´N´ROSES und „Pump“ von AEROSMITH? Mit Sicherheit. BON JOVIs „Slippery when wet“ und WARRANTs „Cherrypie“? Logisch. Und selbstverständlich die komplette Diskographie von AC/DC, VAN HALEN, WHITESNAKE, W.A.S.P., METALLICA, MAIDEN und PRIEST. Doch wer jetzt denkt, NEW DEVICE befriedigten allein Nostalgiebedürfnisse, der irrt, denn zu modern fällt sowohl der Sound als auch das Songwriting an sich aus.

Einfluss hierauf hatten vor allen Dingen Romesh Dodangoda (FUNERAL FOR A FRIEND, BULLET FOR MY VALENTINE) bei der Produktion des ersten Demos und Cameron Webb (MOTÖRHEAD, TENACIOUS D., GIDSMACK) beim Mixen des nun vorliegenden Debüts. Dadurch erstrahlen solche Highlights wie der dampfende Opener „Make my Day“, die begnadeten Hardrocker „On Fire“ und „Pedal To The Metal“ oder die tollen Balladen „In the fading Light“ und „Moth tot he Flame“, die natürlich auf keinem Album dieses Genres fehlen dürfen, in einem druckvollen und für das 21. Jh. angemessenen Klang.

NEW DEVICE machen einfach Spaß – nicht nur durch eine historische Brille betrachtet – und ihnen ist der Erfolg nur zu gönnen. Dass es damit nicht schlecht stehen könnte, beweist der Umstand, dass sie unter tausenden Bewerbern zur Vorband von BON JOVI erkoren wurden und Anfang Juni vor 20000 Zuschauern in der Londoner O2-Arena spielen durften. Also doch Stadionrock!

Schreibe einen Kommentar