Maes Lost Empire – Those words have undone the world

Kaum zu fassen, dass Rising Records immer wieder den Mut aufbringen, junge, frisch wirkende Bands zu signen und deren Debüt-CD´s rauszubringen. Die Herren haben dabei allerdings auch ein gutes Gespür für wirkliche Hoffnungsträger, und so verhält es sich auch bei der Band MAE´S LOST EMPIRE.

Ausnahmsweise will ich mal mit den Negativpunkten beginnen, um mich danach positiv auszulassen:
Die gesamte Produktion der Scheibe wirkt noch ein wenig ungeschliffen und roh, im Gegensatz zu vielen anderen modernen Produktionen hat man verzichtet, jede einzelne Gesangsphrase glatt zu bügeln oder kleinere leicht schiefe Töne neu einsingen zu lassen. Die Wirkung, die MAE´S LOST EMPIRE damit erzielen, kann zweierlei gedeutet werden: entweder eine wirklich extrem gute Demoaufnahme, oder aber eine Scheibe, die so auch schon vor 5-6 Jahren auf den Markt gepasst hätte.

Letzteres passt im übrigen auch in vielen anderen Belangen. Stilistisch klingt man wie eine unbekümmerte Fassung der Lost Prophets, bevor sie ihren richtig großen Durchbruch hatten, gepaart mit ein wenig Faith No More und Coheed & Cambria.
Rockig, nach vorne, groovey, mit tollen, eingängigen, leicht rotzig klingenden Gesangsmelodien, und dabei unglaublich progressiv angehaucht! Für ein Rockalbum sind hier schon verboten viele ungerade Takte zu hören.
Bei all der extrovertierten Progressivität und den teilweise leicht chaotisch anmutenden Passagen vergessen sie allerdings nie die Eingängigkeit, das Gefühl für einen interessanten Songablauf, und der Gesang, der nach einiger Zeit unglaublich viel Ähnlichkeit mit Mike Patton entwickelt, setzt der Scheibe die Krone auf.
Kleines Highlight der Scheibe sind die Songs „Yes, it´s an armchair… but is it art?“ und der mehr oder weniger darin übergehende „Sunday“.

MAE´S LOST EMPIRE verstehen es perfekt, auf dieser Scheibe zu zeigen, was sie alles drauf haben, ohne dabei gezwungen oder nervend zu wirken. Spannende, abwechslungsreiche Rock-Postcore-Songs, die immer einen enorm hohen Melodieanteil haben, aber auch mal schrill und bissig klingen können.
Mehr davon, nächstes mal vielleicht sogar in einem der Songqualität angemessenen Soundgewand, Hauptsache, man bleibt dabei! Wieder einmal eine Band aus dem Hause Rising Records, von der man keinerlei Erwartungen hatte, und die einen eiskalt von den Socken hauen.

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