Die Happy – Red Box

Unlängst ist das siebte Studioalbum der Rockformation DIE HAPPY aus Ulm erschienen, passend zum Engagement von Sängerin Marta Jandová bei Flop … äh … Popstars. Naja, das dürfte bei vielen Fans Kopfschütteln hervorgerufen haben. Zugegebener Weise war ich nie der große Fan der seit den 90ern bestehenden Combo, die einst den Wettbewerb „Baden-Württemberg rockt“ gewonnen hat und zusammen mit den Göttingern GUANO APES die Nische „Rock mit Frau am Mikro“ besetzte – zumindest mit ordentlich Krawall, bis SILBERMOND und JULI kamen.

Ich tat das einzig Richtige, ich gab das Werk meiner besseren Hälfte; in der Hoffnung, diese würde hierzu etwas schreiben können, sodass die rote Kiste an mir vorbeigehen würde – schließlich besitzt meine Freundin in ihrer Sammlung auch die anderen Alben von DIE HAPPY. So gut der Plan auch war, er erwies sich als Bumerang, und nun liegt die Scheibe schon längere Zeit hier rum. Ich muss mich dem nun stellen.

Nachfragen bei der von mir erdachten Rezensentin, ob ihr denn das Album gefiele, wurden stets mit Ja beantwortet, solche, ob sie schon etwas geschrieben habe, konsequent mit Nein. Warum? Och, ich weiß nicht, was ich schreiben soll! Wie klingt das Ding denn? Naja, wie DIE HAPPY eben! Gute Produktion, gute Songs, guter Gesang! Hm, „gut“ ist schon eine Worthülse…und was ist mit diesem DESTINY CHILD-Cover von „Survivor“? Ja, der ist ganz gut gelungen! Gut, gibt es irgendeinen Song, der groß hervorsticht, den man besonders empfehlen könnte? Nö, die sind irgendwie alle gleichgut. Alles klar, ist „Red Box“ denn radiokompatibel? Ja, das schon, aber nicht so weichgespült! D´accord, was wäre denn dein Fazit? Also, das Album ist echt gut, geht gut ins Ohr, sehr nett! Nett? Also die kleine Schwester von Scheiße? Nein, einfach nur gut!

Wir brechen an dieser Stelle einfach mal ab. Wer bisher mit DIE HAPPY etwas anfangen konnte, wird an dem neuen Werk nichts auszusetzen haben. Wer auf schmerzlose Rockmusik mit Damengesang steht, könnte hier etwas Neues entdecken. Wem das Ganze schon immer Schnuppe war, wird sich auch durch „Red Box“ nicht zum Fan bekehren lassen. Letzteres gilt wohl für mich, obwohl DIE HAPPY doch recht gut sind.

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