EMMURE wurden für ihr letztes Album ‘Felony’ nicht gerade mit Lob überhäuft. Was dafür der Grund gewesen sein soll, ist uns zwar nicht ganz klar, denn Songs wie der Opener „Sunday Bacon“ sind einfach großartig, nichtsdestotrotz fühlte sich die Fangemeinde davon nicht wirklich angesprochen. Das wollen die Herren nun mit ‚Speaker of the dead’ ändern. Und der Plan scheint aufzugehen…
Wie soll man es am besten ausdrücken? Die Band bekommt keinen Preis für Innovation, sie bekommt keinen Preis für Harmonie, dafür dürfte das Album ‚Speaker of the dead’ aber eine gute Platzierung in den „Top 100 der kompromisslosesten, gnadenlosesten Alben aller Zeit“ erhalten. Vom ersten Moment an knallen uns Moshparts und Breakdowns um die Ohren, dass es nur so rappelt.
Die Produktion rummst wie ein Presslufthammer im Porzellanladen, mit ‚Speaker of the dead’ machen EMMURE alles kaputt, was sich ihnen in den Weg stellt.
Die Effekte, die sie zur Auffrischung ihrer Stakkato-Moshparts verwenden, sind inzwischen für sie ein alter Hut (Gitarrengequitsche und andere Soundspielereien), da die Band aber nahezu die einzigen sind, die das so machen, ist es durchaus legitim, hier am Ball zu bleiben und das Rad nicht neu zu erfinden.
Die wenigen Momente, in denen es dann tatsächlich auch mal mit harmonischen Akkorden zu Werke geht, stechen dann auch entsprechend hervor und wirken wie eine Oase in der Wüste: sie müssen nicht sonderlich originell oder schön sein, um zu gefallen.
Nachdem sich die Labelkollegen von Bury Your Dead dazu entschieden haben, deutlich mehr Melodien und Harmonien anzueignen, dürfte die Band im Breakdown-Sektor somit inzwischen das härteste sein, was Victory Records im Roster hat.
Auch wenn hier viele Ideen einfach nur frisch aufgewärmt werden und sich die Breakdowns nach einiger Zeit schlicht und ergreifend nur noch wiederholen: das Konzept funktioniert, die Scheibe ebenfalls! Mir persönlich hat Felony aber trotzdem irgendwie besser gefallen, aber da liege ich mit meiner Meinung eher bei einer Minderheit!
Achso, fast vergessen: fünfzehn Songs ist mal eine Ansage, die sich gerne auch andere Bands mal wieder auf die Fahnen schreiben könnten. Andere hätten daraus zwei CDs gemacht! Respekt.