Devil Driver – Beast

D EVIL DRIVER nehmen ihren Bandnamen definitiv ernst! Ich habe das Gefühl, dass die Jungs mit jeder Scheibe schneller, furioser und zügelloser werden. Ihr aktuelles Album ‚Beast’ ist wirklich eine Bestie geworden. Die Band um Frontsau Dez Fafara zeigt ihr ganzes technisches Können in teilweise atemberaubenden Geschwindigkeiten, allerdings auf Kosten von Grooveparts, die diesmal etwas kürzer treten müssen.

Mit dem Opener ‚Dead to rights’ wird die Marschroute festgelegt: vorwärts, geradeaus, ohne große Experimente. Die Songs sind brachial produziert, klanglich (und auch riffingtechnisch) an eine Mischung aus Fear Factory und Machine Head erinnernd, mit dem altbekannten Manko: Dez kann kehlig schreien, und das in einem Tonspektrum von ca. 2-3 Tönen! Eintönig wäre untertrieben, vielseitig allerdings klingt definitiv anders.

Brutale Produktion, auf-den-Punkt-Riffing, das hat natürlich folgerichtig auch den Effekt, dass sich die Songs direkt durch die Ohrmuschel schneiden, statt den Weg durch die Gehörgangwindungen zu machen. Einer aggressiven Säure gleich, frisst sich ‚Beast’ durch das Lauschzentrum, ohne auf Verluste oder sonstiges zu achten. Entweder, man lässt sich hiervon mitreißen, oder man lässt es eben bleiben! Kompromisslos geht es zur Sache, ganz klar! Sucht man hier Abwechslung, muss man die Erwartungshaltung ein wenig zurückschrauben. Ist die Bestie dann aber erst einmal von der Kette gelassen, wird es schwer, sie wieder unter Kontrolle zu bringen. Euch gefällt die Wortspielerei mit dem Albumtitel nicht? Dann sage ich es eben so: wenn der Zug mit der Aufschrift DEVIL DRIVER erst einmal rollt, kann ihn so leicht nichts mehr stoppen!

Die sich einschleichende Eintönigkeit des Albums ist es im Endeffekt, was mich dazu tendieren lässt zu sagen, dass sowohl ‚Pray for villains’ als auch ‚The last kind words’ in sich stimmiger und vielseitiger waren. Härter als die beiden Vorgänger ist ‚Beast’ sicherlich, aber nur hart und schnell muss nicht immer förderlich sein. Wenn die Band es aber schaffen sollte, die Songs live genauso tight und sauber auf das Publikum loszulassen, sind hier potentiell einige Hits dabei, auch wenn diese sich erst mit der Zeit herauskristallisieren. Anspieltipps: ‚Dead to rights’ und ‚Black soul choir’. Für die nächste Scheibe dann bitte wieder etwas mehr Abwechslung in sich!

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