Nachdem sich vor einiger Zeit der Sänger verdrückt hat haben At The Farewell Party jetzt einen neuen Frontman: Matt. Sängerwechsel taugen ja nicht selten als vorgezogenes Ende einer Band. Mit „18:18:18“ versuchen die 5 (eigentlich noch immer) Jungspunde diesen Eindruck gar nicht erst aufkommen zu lassen. Diesmal „nur“ in Form einer EP. Aber was spricht dagegen? Eigentlich in einer schnelllebigen Zeit so wie so das angemessenere Medium.
Gleich beim Opener wird klar, dass die Band sich treu geblieben ist. Sie haben – vor allem in den ersten 2 Songs – an Eingängigkeit gewonnen. Griffige, Rocksongs mit schönen Arangements gleichermaßen auffälligen wie einprägsamen Refrains. Gelungen! Die wohl auffälligste Entwicklung geht in Richtung Rock. Der Poppunkrock von früher ist zwar noch spürbar, es überwiegen jedoch klassisch rockige Elemente. An anderer Stelle ergänzen wohl portionierte Shots das Klangbild um ein wenig Härte. „Cryptic Message Device“ kommt mit geshouteter Strophe sehr roh und schnell daher, mündet in mehrstimmigem Rufen und groovigem „Stampf-Teil“. Der Song wird live besonders gut zünden. Im krassen Kontrast dazu steht „Change“. Ein sehr poppiger Midtempo Rocksong zwischen Jimmy Eat World und erwachsenen Blink 182. „18:18:18“ endet mit „The Steps We Take“ eher gemächlich. Diese Gemächlichkeit zwischen Instrumentalteilen und Stadionparts droht leider ein wenig in die Belanglosigkeit abzudriften. Auch das Interlude wirkt nicht gerade griffig. Ein typisches Interlude zum weiterskippen.
Diese EP ist musikalisch schwer einzuordnen – „Rock“ ist ja doch sehr allgemein. Das breite Spektrum auf „18:18:18“ wirkt im Ganzen erwachsen, aber nicht nach einer Band, die schon 2 VÖs in Rücken hat. Angekommen sind sie auch mit dieser Platte noch nicht. Was man durchaus auch positiv bemerken kann.
At The Farewell Party bleiben auch anno 2011 trotzdem – oder gerade deshalb –eine absolute Empfehlung in Sachen Rockmusik aus Deutschland. Qualitativ dürfte der Sängerwechsel der Band nur gut tun. Bleibt zu hoffen, dass sie an ihre Erfolge mit „Infinity Is Miles Away“ (2009) anknüpfen können.