J.B.O. – Killeralbum

Ähnlich, wie es J.B.O. mit ihren neuen Releases zu halten pflegen, so könnte ich jetzt auch die letzte Rezension zu „I don´t like Metal“ heraussuchen, STRG+A, STRG+C und dann letztendlich STRG+P drücken. Ihr ‚Killeralbum’ wird seinem Namen leider nicht gerecht. Zum neunten Mal im Studio, klingen die insgesamt 16 Songs genau so, wie wir es im Vorfeld schon vermutet haben: wie die letzten gefühlt 20-30 Songs, die die Band herausgebracht hat.

Blödelwitz trifft auf Rock´n´Roll / Metal. Das Konzept hat anfangs perfekt geklappt, und mit genialen Coversongs in veralberter Form und mit metallischem Gewand machte man sich nicht nur einen Namen, sondern sammelte Fans in Scharen.
Grundsätzlich sind die neuen Songs auf ihrem Album ebenfalls genau das, was man erwarten durfte: sauber produziert, hervorragend umgewandelt, textlich auf einem reichlich niedrigem Niveau. Alles so wie immer also.

Der Haken dabei ist, dass sich die Welt nun einmal weiterdreht, und der Zahn der Zeit auch an diesem Erfolgskonzept nagt. Es fehlt an neuen Ideen und innovativen Einflüssen. Einen wirklichen Hit vermisst man hier komplett, und dass sich mit „Dr.Met“ (The Doobie Brothers – „The doctor“), „Jenseits“ (Nino De Angelo – „Jenseits von Eden“) und „Nein, Mann“ (Lasercraft 3D – „Nein, Mann!“) lediglich drei Coverversionen hier versammeln, ist schon arg wenig, vor allem, weil ersteres kaum noch jemandem ein Begriff sein dürfte und auch Nino De Angelo nicht direkt aktuell ist. Ein Schwergewicht gibt es also unter den Coversongs nicht, und auch die selbst geschriebenen Stücke bleiben kaum länger als ein paar Sekunden im Hinterkopf. Lediglich „Kalaschnikow“ hat da noch Potential, nach mehrmaligem Hören noch witzig zu wirken.

Der wirklich gelungenste Schritt bei diesem Album ist die Covergestaltung, bei der man (es ist eigentlich fast müßig, dies zu erklären) auf Iron Maidens „Killers“-Album zurückgegriffen hat. Auf dem Niveau wie das Cover hätte ich mir den Rest der Scheibe gewünscht, doch das, was hängen bleibt, ist die Erkenntnis, dass man mit wenig Niveau trotzdem wahrscheinlich hohe Verkaufszahlen erreichen kann, wenn man nur erst einmal groß genug ist.

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