Tony Gorilla – Season of the wolves

Im Jahre 2004 fristeten TONY GORILLA das Schicksal vieler Bands: Schlagzeuger weg. Das ganze klingt nach musikalischer Beschäftigungstherapie als nach ernsthafter Ambition. Mit einem Drumcomputer und einem neuen Sänger wird ein Demo aufgenommen…welches die Visions zum Erstaunen aller zum Demo des Monats kürt. Von da an geht alles schnell: neuer Drummer, gefunden über eine Zettelanzeige im lokalen Plattenladen, Kurzfilmproduktion mit Alexander Lorenz 2005, erstes von Martin Buchwalter aufgenommenes Album „Untamed Beast“ 2007 auf Hulk Räckorz, Genre übergreifende Clubshows mit namhaften Combos wie MADBALL, NEW MODEL ARMY, SHELTER, CLAWFINGER und STEAKKNIFE.

2011 also nun das Zweitwerk, diesmal auf Horrorbiz. Und schon nach den ersten Takten von „Killing Time“ muss man festhalten: hier kommt etwas auf uns zu, das groß werden könnte. Die Ruhrpöttler mischen auf „Season of the Wolves“ Hardcore, Rock´n´Roll, Metal und Punk zu einem herrlich düsteren Mix, der Freunde von AFI, MISFITS, HELLACOPTERS und VOLBEAT in Entzücken versetzt – Herrlich eingängige Melodien, treibende Rhythmen und ein stark an Glenn Danzig erinnernder Gesang prägen hierbei Songs wie „I´ll give in“, „Day in, Day out“ oder „Oblivion“. Dabei werden die insgesamt 13 Stücke von Björn Seiz´ Produktion und Ulf Nagels Mix aus dem Demolition Room in Kiel gekonnt in Szene gesetzt und durch das morbide Artwork von Gregor Kierkowicz herrlich verpackt – was sich natürlich bei der LP besonders lohnt.

TONY GORILLA legen ein in allen Belangen überzeugendes Album vor, das keine Kritikansätze bietet. Wer sich zu Liebhabern der oben genannten Referenzbands zählt, sollte das Quintett aus dem Ruhrgebiet unbedingt antesten. Für mich persönlich ist „Season of the Wolves“ eine der positiven Entdeckungen des Jahres – und es kommt sehr selten vor, dass ich so etwas über eine deutsche Band schreibe. Respekt!

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