Die BIONIC GHOST KIDS geben mit ‘Save my soul’ ein kleines Lebenszeichen von sich. Nach dem grandiosen Debüt ‚The Horror Show’ sind die Erwartungen extrem hoch, in wie weit die Band diesen gerecht werden kann, erfahrt ihr hier.
Zugegeben: mein erster Eindruck ist eher enttäuscht. Gerade einmal vier neue Songs sind enthalten, dazu gibt es auf der EP aber einen zusätzlichen Bonusanteil, der gerade für Fans interessant sein dürfte. Aber dazu später mehr.
Klanglich bietet die EP genau das, was wir wollen: Industrial Metalcore mit Techno-Dancefloor-Elementen. Leider ist die Mixtur dieses mal aber nicht so explosiv, wie noch auf dem Debüt. Die BIONIC GHOST KIDS scheinen dieses mal viel mehr darauf geachtet zu haben, die Songs „homogen“ zu gestalten. Statt wie zuvor auch Stilbruch en gros zu betreiben, klingt dies alles viel mehr wie aus einem Guss. Aber genau das ist es, was die Songs vorhersehbar und, ich muss es leider sagen, teilweise belanglos erscheinen lässt.
‚The End’ wirkt wie ein geschrien präsentierter Modern Talking-Song. Strophe & Refrain, mehr Parts beinhaltet die Nummer nicht, beide plätschern ohne großen Höhepunkt vor sich hin. Bei ‚This girl is a vampire’ hat man zumindest beim Refrain das Gefühl, dass hier stimmungsmäßig eine Veränderung stattfindet. Das war es aber auch schon fast.
Der Titeltrack ‚Save my soul’ ist definitiv das Highlight der Scheibe. Hier kracht es wenigstens noch, wie man es auf dem Debüt häufiger zu hören bekommen hat. Mit der Ballade ‚Embrace me’ endet die kurze Ep dann auch schon wieder, mit künstlichen Streichern und einer eher durchschnittlichen Gesangsleistung.
Der Enhanced-Bereich beinhaltet die Videoclips zu „Poison Ivy“, „Tarantulas Attack“ und „Wrapped in plastic“ sowie ein selbst von der Band erstelltes Hörspiel mit dem Namen „Tales of the Ghost Kids“, welches mit der Musik des Debüts an den dazu passenden Stellen untermalt wurde. Sehr schick, allerdings wären uns wahrscheinlich noch ein oder zwei Songs mehr lieber gewesen.
‚Save My Soul’ ist leider nicht der erwünschte Nachfolger zur „Horrorshow“, wie wir uns das erwünscht hätten. Haben die BIONIC GHOST KIDS ihre Spontaneität verloren? Ist ihnen der Mut abhanden gekommen, unterschiedlichste Stile abrupt nacheinander zu verwenden? Wir hoffen, dass die nächste Veröffentlichung wieder eher in Richtung des Debüts geht, denn die hatte weitaus mehr Ambitionen, als es Songs wie „The End“ oder „This girl is a vampire“ aufbringen können.