SAINT ASIDE kommen aus Leipzig und spielen satten Rock! Irgendwo zwischen Grunge, Postcore und einer Arschtreter-Nickelback-Version angesiedelt, sind die insgesamt sieben Songs (+1 zusätzliche Akustikversion) recht gefällig, haben aber leider auch einen kleinen Haken.
Aber auf den wollen wir zunächst erst einmal nicht eingehen. Eigentlich sollte die Scheibe schon vor etwa einem Jahr erscheinen, doch der plötzliche Tod des ehemaligen Bassisten hat die Band im Kern getroffen und erst einmal zum erliegen gebracht. Bis dann entschieden wurde, dass es irgendwie weiter gehen muss, hat es ein wenig gedauert. Jetzt sind sie jedenfalls zurück, und haben zudem auch gleich noch ein interaktives Video mit freier Kameraperspektivenwahl veröffentlicht. Schon klasse, was heute alles geht. Aber zurück zur Musik:
Dicke Gitarren, ein solides Schlagzeug-Bass-Fundament, eine rauchige Stimme, also eigentlich alles, was eine moderne Rockband benötigt. Es geht auch richtig stramm los mit dem Opener ‚Angel come’, dem Song zum Videoclip, der sofort Lust auf mehr macht…
Jetzt kommt das aber: leider scheint es ein wenig, dass die Band mit ihrem Opener auch gleich das heißeste Eisen ins Feuer geworfen haben, denn: was sich danach auf dem Album wiederfindet, kann qualitativ nicht mehr das gleiche Niveau erreichen. Die restlichen Songs klingen allesamt so, als hätte man sie schon irgendwo gehört (was für die Coverversion „Heartbeats“ von The Knife und die spätere Akustik-Wiederholung des zweiten Songs „Come to me“ ja sogar stimmt).
Die Produktion stimmt, die Band hat die nötigen Zutaten, um klasse Songs zu schreiben, jetzt fehlt nur noch der zündende Funke, der den Titeln zur Explosion hilft. Was hilft einem der Heilige an der Seite, wenn man doch lieber das kleine Teufelchen auf der Schulter hätte, das einem verrät, wie man richtig rockt?!? SAINT ASIDE sind sicherlich nicht schlecht, ihnen fehlt allerdings über die gesamte Strecke hinweg noch das eine oder andere Highlight, um wirklich im Rock-Dschungel gehör zu finden. „Angel come“ ist auf jeden Fall die richtige Richtung, in die sie weiter experimentieren sollten…