5ft High And Rising – The Alpha And Omega

Holla die Waldfee. FIVE FEET HIGH AND RISING bringen mit ‘The Alpha And Omega’ ein beachtliches erstes Lebenszeichen von sich. Die Band hat schon früh in ihrer Karriere erkannt, dass man in heutigen Tagen nicht kleckert, sondern klotzen muss, um sich im Dschungel der Veröffentlichungen Gehör zu verschaffen, insbesondere, wenn man im weiteren Sinne Metalcore spielt.

Fünf Songs, mit denen sie klar machen wollen, wo ihre Stärken liegen im Vergleich zu anderen. Aber gehen wir schrittweise vor:
Das Quintett aus Alfeld hat recht schnell ihre Nische gefunden, in der sie sich wohl fühlen: Moshriffs, Beatdowns, Stakkato-Riffing, gerne auch mal auf einem bis zwei Akkorden, die rhythmisch spannend sind, und zur Abwechslung ein wenig Dissonanz mit sich bringen. Vergleiche zu Emmure liegen nahe, doch halt. FIVE FEET HIGH AND RISING haben noch etwas, was die nicht haben: Synthie- und Elektrosamples.

Gesanglich wird hier kraftvoll gegrunted, ein wenig kehlig, aber nichtsdestotrotz durchsetzungsstark (vielleicht ein ganz klein wenig zu weit hinten im Mix). Hinzu kommen Crewshouts, die über die fünf Songs etwas überfrachtet wirken, sowie gelegentliche Cleanvocals, typischerweise dann, wenn die Gitarren keine Stakkatos spielen, sondern ausklingende Akkorde. Entgegen heutigen Trends verzichtet man scheinbar komplett auf Autotune (außer als gezielt eingesetzter Effekt), was dem Gesang eine absolut ehrliche Note verleiht (wer es negativ ausdrücken will, sagt einfach „nicht immer ganz sauber“ oder „meistens ganz nah am angepeilten Ton dran“).

Die Produktion ist absolut satt. Nicht weiter verwunderlich, hat man sich für dieses erste Lebenszeichen in den Daily Hero Studios in Berlin bei Florian Nowak (5Bugs) eingenistet.
Drückende Gitarren, ein sattes Bass-Schlagzeug-Fundament, und freie Räume werden im Zweifelsfall einfach mit Synthies dicht gemacht. Hier hat das Songwriting der Band (bzw. des Schlagzeugers) wirklich gut funktioniert, und damit hier die richtig dicke Kelle geschwungen wird, wird jeder einzelne Anschlag auf den Punkt zurechtgerückt!

Was hier über die Dauer von knapp über 23 Minuten blendend unterhält, könnte Gefahr laufen, wie bei den großen Vorbildern auf lange Sicht etwas eintönig zu wirken. Klar, Stakkato-Mosh geht eigentlich immer, versetzt mit witzigen Synthies sowieso, und die Scheibe dreht ab der Hälfte noch einmal richtig auf. Es bleibt lediglich die Frage, was da als nächstes kommen soll, denn eine Band sollte sich stets ein wenig weiter entwickeln. Die Zeiten, wo man ein ums andere Jahr identische Ideen in andere Songs verpackt veröffentlichen kann, sind definitiv vorbei. Das mussten selbst Bands wie Metallica mit Load und Reload feststellen. Für ein Debüt ist „The Alpha And Omega“ jedenfalls sehr stark, und wir hoffen, dass das Alpha-Debüt nicht ihr letztes Omega-Release bleibt.

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