Galileo Mistery – Edutainment galore. Die Sendung scheint für Pro Sieben recht gut zu laufen. Gute Gelegenheit also, dem Konsumenten auch abseits vom TV-Programm Lizenzprodukte unterzujubeln. Auftritt „Die Krone des Midas“. Ok, das war jetzt ein recht harscher Anfang für das Review. So schlecht ist das Spiel nämlich nicht.
Die Story spielt in einem Museum. Stephan (Hallo Herr Namensvetter!) hat seinen ersten Tag als Wachmann. Sein recht kauziger Vorgänger wird vom Museumsdirektor eher unschön gegangen und hat dementsprechend auch wenig Lust, den Neuling in die Geheimnisse des Jobs einzuweihen. Und Geheimnisse, das wird schnell klar, hat das Museum so einige zu bieten. Doch Stephan ist nicht ganz auf sich allein gestellt. Seine Freundin Jessica arbeitet ebenfalls in dem Museum und hilft ihm, das Geheimnis um die „Krone des Midas“ zu lüften.
Das Spiel kommt als reines Point&Click-Adventure daher. Die Steuerung erfolgt per Analogstick, die Wiimote dient als Pointer und per A oder B Knopf lassen sich Gegenstäne und Personen unter die Lupe nehmen, benutzen, ansprechen usw. Der Einsatz von zwei Buttons ist eine gute Idee, die Steuerung ist super intuitiv und geht dem Spieler sofort in Fleisch und Blut über. Sollen zwei Gegenstände miteinander kombiniert werden, so wird dies einfach per Drag&Drop abgewickelt. Auch ganz einfach. Klasse gemacht.
Adventure-typisch steht der Einsatz von Hirnschmalz im Vordergrund. Die Rätsel werden oft durch die Kombination von Gegenständen gelöst. Der Schwierigkeitsgrad ist ok. Mäßig fordernd, nicht frustrierend.
Da Galileo auf der Packung steht, soll der Spieler natürlich auch etwas lernen. Das Museum ist dafür natürlich der richtige Ort. Zahlreiche Gegenstände und Ausstellungsstücke werden erläutert. Zwar nicht wirklich detailiert, aber immerhin.
Für die Sprachausgabe konnte SevenOne-Media unter anderem Marius Claren (Tobey Maguire), Sabine Jaeger (Nicole Kidman) und Tom Vogt (Laurence Fishburne) gewonnen werden. Große Namen und bekannte Stimmen, aber die Leistung der Sprecher im Spiel hat mich nicht wirklich um. Irgendwie zu aufgesetzt.
Die zweite Krücke (und diese wiegt deutlich schwerer) ist, dass weder die Story noch die Charaktere wirklich gut rüberkommen. Die Story entwickelt sich viel zu langsam und in den ersten Spielabschnitten ist eher Langeweile angesagt. Die Charaktere wirken flach und haben mich, trotz Namensgleichheit, überhaupt nicht angesprochen. Was sicherlich auch Geschmackssache ist.
So kommt „Die Krone des Midas“ durchaus mit einigen Pluspunkten im Ziel an. Die Steuerung ist toll, die Präsentation ist eigentlich auch ok, wenn auch nicht überragend. Der Schwierigkeitsgrad ist fair, leider wirken aber die (lahme) Story und die Charaktere der Rätsellust entgegen. Adventure-Freunde sollten trotzdem mal anspielen.