RAVING RABBIDS – DIE VERRÜCKTE ZEITREISE: kann man bei den Raving Rabbids eigentlich etwas verkehrt machen? Nach längerer Testphase stellen wir fest: wirklich verkehrt ist auch dieser Teil der Reihe nicht, aber ihm fehlen ein paar Dinge aus den Vorgängern, und alles in allem fühlt man sich ein wenig im Stich gelassen. Was wir damit meinen? Lest selbst.
Das Setting ist denkbar simpel: in einem historischen Museum versuchen die Hasen die Welt zu erobern, indem sie durch eine Zeitreise-Waschmaschine in die früheren Epochen der Geschichte reisen und diese für sich ändern. Grundsätzlich ein weiteres mal ein witziger Gedankengang, der aber leider an einer Tatsache wackelt: diese Information erhalten wir eigentlich nur aus dem Begleitheft oder der Cover-Rückseite. Das Spiel selbst hält sich mit Informationen ob der Bewandtnis der einzelnen Spiele enorm zurück.
Aber nicht nur hier ist man sparsam, auch die Minispiel-Erklärungen sind eher mau, und so kommt es, dass man ganz schnell mittels learning by doing erarbeiten muss, was die eigentliche Aufgabe ist, die man zu bewältigen hat.
Den Minispielen selbst fehlt es im Vergleich zu den Vorgängern ein wenig an Biss, nichtsdestotrotz sind die einzelnen Sachen kurzweilig und auch spaßig.
In den unterschiedlichsten Epochen, an den verschiedensten Plätzen gilt es, Chaos anzurichten, indem ihr beispielsweise dafür sorgt, dass nicht ein Schwert, sondern eine Klobürste zentrales Element der Camelot-Sage wird o.ä.
Bei den Minispielen gibt es wieder einmal unterschiedliche Aufgaben, die ihr meistern müsst.
Grundsätzlich kann man grob in die Kategorien Fliegen, Hüpfen, Schießen und Laufen unterteilen, bei denen ihr dann auch noch unterschiedliche Sub-Kategorien vorfinden werdet. Grundsätzlich ist man hier dem altbekannten Prinzip treu geblieben: möglichst vielseitig, möglichst einfach gestrickt, möglichst witzig und abstrus!
Grafisch wird weiterhin der Comic-Look beibehalten (anders funktioniert das auch gar nicht), und auch klanglich ist alles auf lustig getrimmt. Im Museum selbst findet ihr Verkleidungen, die ihr euren Hasen verpassen könnt.
Der eigentlich größte Kritikpunkt, den sich RAVING RABBIDS: DIE VERRÜCKTE ZEITREISE gefallen lassen muss, ist die Tatsache, dass die „Menüführung“ als begehbares Museum zwar unglaublich lustig ist, allerdings alles andere als bedienerfreundlich. Anfänglich wisst ihr gar nicht, was genau ihr zu tun habt, und wenn ihr das dann irgendwann einmal herausgefunden habt, dann stellt sich die Frage nach dem Warum. Hier wäre eventuell eine vorab wählbare Variante in Richtung „Kampagne“ und „schnelles Spiel“ sinnvoll gewesen für diejenigen, die einfach so kurzweiliges Vergnügen mit den Langohren haben wollen, ohne sich großartig in den Wirren des Museums zu verlieren.
Des weiteren sind die Ladezeiten für die Minispiele in Relation zur Dauer der Events teilweise unerträglich lang. Nett, dass man in der Zeit noch mit dem Hasen agieren kann, das ist allerdings in der abgeschlossenen Zeitreise-Waschmaschine wirklich nichts anderes als Beschäftigungstherapie oder beweglicher Ladebildschirm. Hier hätte man sicherlich noch ein wenig optimieren können, und wenn es nur die Abfrage nach einem „noch einmal spielen?“ gewesen wäre.
Fans der RAVING RABBIDS werden wahrscheinlich auch an diesem Teil ihre Freude haben, auch wenn er im direkten Vergleich qualitativ abfällt. Wer bislang noch keinen Kontakt hierzu hatte, greift lieber erst einmal zu einem der Vorgängerteile!