Devastor – MTD

DEVASTORs Debüt-EP ‚MTD’ als Demo zu bezeichnen, wird der Sache irgendwie nicht gerecht. Auch stilistisch weigere ich mich eigentlich, die Deathcore-Karte zu ziehen, denn auch das wird der Band nicht gerecht. Mit Ekel-Cover im Gepäck haben die Jungs dafür gesorgt, dass die Scheibe regelmäßig im CD-Stapel an zweiter Stelle lag, um eventuelle Jugendgefährdungen auszuschließen, musikalisch spielen sie dafür zumindest für meinen Geschmack in der ersten Reihe mit.

Das böse Wort Deathcore ist ja sowieso schon gefallen, sagen wir also, wie es ist: DEVASTOR haben starke Deathmetal-Einflüsse, durchaus ein paar Anlehnungen im Hardcore-Bereich, schrecken aber auch nicht davor zurück, im Gitarrenbereich auch mal ein wenig progressiver zu werden, als es diese beiden Stile zulassen würden.

Die Produktion von ‚MTD’, was übrigens für „More than devastating“steht, ist insgesamt unglaublich druckvoll und satt, wobei insbesondere die starken Bassfrequenzen für den nötigen Wumms sorgen. Der Sound an sich ist sauber aufgeräumt, sodass jedes Instrument und der Gesang nebenher koexistieren können.
Gesanglich habt ihr es mit tiefen, überzeugenden Growls und gelegentlichen hohen Screams (an denen gerne noch etwas gearbeitet werden darf) zu tun.

Manko der Scheibe? Nach vier Songs und einem Outro ist der Spaß schon wieder vorbei, zudem haben Devastor die Angewohnheit, ihre Riffs ein wenig zu weit auszureizen. Irgendwann ist die Luft einfach raus, da muss was anderes her. Gefühlt immer einen Durchgang zu lang wird hier aber die Idee ausgequetscht. Manchmal ist weniger eben doch mehr. Nichtsdestotrotz macht die Band definitiv Lust auf mehr, und ich bin gespannt, wieder von ihnen zu hören…

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