Emmure – Slave To The Game

Nach etwa einem Jahr steht eine neue EMMURE-Scheibe in den Startlöchern. Die große Frage ist, hat sich in der Zwischenzeit ernsthaft etwas bei den Herren getan? Wir haben uns ‚Slave to the game’ für euch angehört und stellen ein paar interessante Neuigkeiten fest, die wir nicht erwartet hatten.

Wer jetzt denkt, als nächstes zu lesen, EMMURE hätten ihren Stil gewechselt und spielen ab sofort keine Stakkato-Riffs mehr, der liegt natürlich völlig falsch. Natürlich sind harte Stakkatos, der immerwährende Einsatz des Whammy-Bars (verantwortlich für die vielen Quitschtöne in den Riffs) und finsteres Geschimpfe am Mikrofon weiterhin die elementaren Bestandteile eines jeden Songs. Wir stellen lediglich ernsthaft überrascht fest, dass die Herren deutlich häufiger auch mal klar erkennbare Akkordfolgen, die in einem bestimmbaren harmonischen Zusammenhang stehen, zulassen, sogar die eine oder andere Melodie erhält Einzug.

Ein weiteres Stilmittel von ‚Slave to the game’ sind relativ häufig eingesetzte Industrial-Samples und Keyboardsounds, die stark an Songs von Fear Factory erinnern lassen. Der Rest des Albums ist für EMMURE lediglich Pflichterfüllung: satte Produktion, hammerharte, tonnenschwere Riffs, und derbst tief gestimmte Gitarren, dazu die Gesangsmischung aus heftigen Growls, hohem Fauchen und Sprecheinlagen.
Nichtsdestotrotz, Songs wie „Cross over attack“ überraschen insbesondere im Instrumentalbereich mit vielen Ideen, die bislang für EMMURE undenkbar gewesen wären… Uptempo-Refrain mit sauberer Harmonie und kleiner Melodiegitarre hinterlegt, um dann in den Zwischenparts sogar ganz entfernt an Korn zu ihren besten Zeiten zu erinnnern…

‚Slave to the game’ ist ein Album, das man EMMURE so gar nicht zugetraut hätte. Mit der notwendigen Weiterentwicklung in der Hinterhand, ohne dabei ihren alten Fans vor den Kopf zu schlagen, wirken die einzelnen Songs wie ein Brückenschlag zwischen „alten Emmure“ und einer Band, die sich auf einem der nächsten zwei Alben erst richtig finden wird.

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