Offenbarung 23: 10: Die traurige Prinzessin

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis dass sich OFFENBARUNG 23 mal einen Fehltritt leisten würde. Nach neun teilweise verwirrenden, aber immer schlüssigen Folgen, die es allesamt geschafft haben, den Zuhörer zu verunsichern und teilweise sogar zu verstören, ist die Story hier so flach und die Lösung des Rätsels so uninspiriert, dass man nach den knapp siebenundsiebzig Minuten fragt, was eigentlich passiert ist.

Dass ‚Die traurige Prinzessin’ nicht völlig belanglos wirkt, liegt zu einem großen Teil an den guten Sprechern und der tollen Produktion. Insbesondere David Nathan und Till Hagen sorgen dafür, die Handlung halbwegs spannend herüberzubringen und der Geschichte zumindest einen blassorangenen Faden zu verleihen, wenn schon der rote Faden fehlt.

Nachdem sich Georg Brand wieder seiner eigenen Identität erinnert, wird ihm erst einmal ein Urlaub mit Nolo gewährt, der die beiden nach Paris führt. Doch aus diesem Erholungsurlaub entwickelt sich dann doch wieder eine neue Recherche, die auf die Spuren von Tron führt. Gemeinschaftlich erkunden sie die Zusammenhänge zwischen dem englischen Königshaus und seinen Tugenden auf der einen Seite, dem orientalischen Handel auf der anderen Seite. Durch Zufall stoßen sie auf eine Verschwörung, die die Liebe zwischen Dodi Al-Fayed und Prinzessin Diana zu verhindern suchte und letztendlich in dem tragischen Unfall endete, der zum Tod der beiden führte und nun doch gar kein Unfall gewesen zu sein scheint.

Leider wird hier oftmals die Zeit künstlich in die Länge gestreckt, Zusammenhänge, die eigentlich keine zu sein scheinen, werden konstruiert, und wieder einmal tauchen unvermittelt Personen auf, die man eigentlich gar nicht erwartet hat. Der letzte Hinweis, dass es sich auch bei dieser Geschichte um eine kryptische Botschaft von Tron handelt, erfolgt recht spät und wirkt ebenfalls erzwungen, um zumindest einen gewissen Zusammenhang zu früheren Folgen herzustellen.

Warum die Macher hier in keiner Weise auf die Geschehnisse der letzten zwei Folgen eingehen (immerhin sollte das doch maßgeblich für T-Rex und Nolo von Interesse sein), bleibt uns verborgen. Hier wären sehr gute Chancen gewesen, der Geschichte noch eine gewisse Würze mitzugeben. So bleibt das Kernthema eine weit verbreitete Verschwörungstheorie, die mit der restlichen Serie nur schwer in Verbindung zu bringen war und eben auch genau so wirkt. In Anbetracht der Tatsache, dass dies der erste Missgriff dieser Reihe ist, können wir aber getrost ein Auge zudrücken, denn abgesehen von dem eher schwachen Inhalt (gemessen an den anderen Folgen) ist ‚Die traurige Prinzessin’ trotzdem absolut hörenswert.

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