Petter Carlsen – Clocks don´t count

PETTER CARLSEN ist ein norwegischer Singer/Songwriter. Aufmerksam geworden bin ich auf PETTER CARLSEN während der Anathema-Tour 2010/2011, wo er im Vorprogramm nur mit einer Gitarre auf der Bühne stehend eigene Songs spielte, bei denen er dann gelegentlich mal von Danny & Vincent Cavanagh (Anathema) und Anneke van Giersbergen begleitet wurde. Hier habe ich mir dann auch sein Erstlingswerk „You go bird“ gekauft. Seit geraumer Zeit bereits auf Itunes erhältlich, erscheint nun endlich auch als CD das Zweitwerk ‚Clocks don´t count‘.
Auf Scheibe hat PETTER CARLSEN ein wenig mehr Instrumente als nur seine zauberhafte, leicht fragile Stimme und eine Gitarre, auch wenn dies definitiv ausreichen würde, um seinen Songs Ausdruck zu verleihen, wie er auf vielen Videos auf Youtube beweist. Fast schon störend sind teilweise die zusätzlichen Instrumente, hat man sich aber erst einmal daran gewöhnt, möchte man auch die nicht mehr missen und erkennt, dass CARLSEN in der Lage ist, einen Song auf zweierlei Weise zu interpretieren: einmal in einer Solo-Version, einmal als Band-Version.

Entgegen dem gängigen Trend ist PETTER CARLSEN nicht ganz so weinerlich, bestreitet aber dennoch einen Pfad, der eher von zerbrechlicher Schönheit geprägt ist. Seine Kompositionen wissen den Zuhörer in ihren Bann zu schlagen, und auch bei der Instrumentierung ist er variabel und experimentierfreudig. So überraschen uns Trompeten, Violinen, Celli und ein Melotron (letzteres übrigens von Vincent Cavanagh (Anathema) eingespielt), jedoch klingen diese Dinge immer absolut passend und keinesfalls aufgezwungen. Dass man hierbei teilweise sehr unterschiedliche Klangfarben erzeugt, wirkt zudem wie ein Kinderspiel, ist aber ganz hohe Songwriting-Kunst.
PETTER CARLSEN, der ganz nebenbei erwähnt auch einen Gastauftritt auf der aktuellen Anathema-Scheibe hat (ja, die scheinen sich jeweils gegenseitig sehr ins Herz geschlossen zu haben), legt mit ‚Clocks don´t count‘ kräftig nach, und wir hoffen, ihn auch bald wieder live zu erwischen, denn auf der Bühne entwickelt der Norweger einen ganz eigenen Zauber.

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