Contrast – Charybdis

Frankfurt ist der Schauplatz, an dem die Band CONTRAST seit nunmehr sieben Jahren in unverändertem Line-up zusammen Musik machen! Das Ergebnis ist schon ganz ordentlich, insbesondere dann, wenn man sich das Durchschnittsalter der Jungs anschaut. Melodic Death Metal, eine Prise Hardcore (schmeißt das raus, Leute) und ein wenig Blackmetal-Anleihen machen einen satten, ambitionierten Mix, der Lust auf mehr macht.
Dass CONTRAST keine Lust haben, halbe Sachen zu machen, erkennt man schon an vielen Kleinigkeiten. Da wird beispielsweise ein doppelseitiger Pressetext verfasst (und das sowohl in englischer als auch deutscher Sprache), das Bandfoto kommt nicht etwa digital, sondern auf vernünftigem Fotopapier gedruckt, und acht fotokopierte Seiten mit Songtexten gibt es auch noch obendrauf. Man ist gewillt, den Rezensenten mit Informationen zu versorgen, und möchte auch nicht die kleinste Kleinigkeit vergessen dabei.
Ebenfalls zeigt sich die Ambition in der Aufnahme: das Bazement Studio und Markus Teske hat schon viele satte Scheiben produziert, und auch hier erlaubt man sich kaum einen Fehler (dazu später noch mehr). Das Cover, welches ein Krakenungeheuer (Charybdis) und ein Schiff ziert, wurde von Patrick Wittstock von Azrael Designs entwickelt, auch kein unbekannter Name.
Die Songs selbst (zählt man das Intro nicht mit) liegen zwischen3:33min und 6:49min. Tendenziell wollen CONTRAST also gerne episch sein, und das funktioniert auch stellenweise sehr gut.
Musikalisch merkt man, dass sicherlich noch Potential nach oben offen ist (wäre ja auch schlimm, wenn nicht), aber die Jungs machen ihre Sache unglaublich gut, und auch nach der dritten Runde wird ‚Charybdis‘ nicht langweilig. Vor allem die variablen Growls und Screams von Johannes und Patrick gefallen ungemein gut, fast schon ein wenig Oldschool Deathmetal schwebt da durch die Membrane der Lautsprecher.
Erwähnte ich bereits, dass CONTRAST ihre Songs mit deutschen Texten zieren? Konsequenter Weise hätte ich die Band entsprechend Kontrast genannt, aber das bleibt jedem selbst überlassen.
Ein ganz großer Kritikpunkt ist leider dennoch zu vermerken: das Intro klingt leider sehr nach programmiertem Orchester (also nicht einmal ansatzweise authentisch), und die merkwürdigen Synthie-Elektro-Spielereien bei „Chimärenzorn“ und „Institutionis Pestilentia“ hätte ich mir ebenfalls gespart, und ganz ehrlich: wer dermaßen „ernst zu nehmende“ Musik macht und sich auch entsprechend professionell-ernsthaft vermarkten will, sollte sowohl auf „Wall of Bier“ sowie Tierkostüme auf der Bühne verzichten. Absolutes No-Go!
Ansonsten freue ich mich darauf, bald wieder etwas aus dem Hause CONTRAST zu hören!

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