Noise By Numbers – Over Leavitt

Das ist doch mal was. Da erscheint ein Album, dass man mehr oder weniger in die Kategorie Punk einzuordnen hat, und in der Rezension muss man nicht wie derzeit häufig Tabu-Wörter wie „rau“, „vollbärtig“, „Flanellhemd“ geschweige denn „BRUCE SPRINGSTEEN“ verwenden. Selten und vielleicht gerade deshalb besonders hervorzuheben.

Mit „Over Leavitt“ legt die Band aus Chicago um Sänger Dan Vapid Schafer (SCREECHING WEASEL, METHADONES, RIVERDALES) und Schlagzeuger Neil Hennessey (LAWRENCE ARMS) nach „Yeah, whatever“ bereits ihr zweites Album vor. In der Qualitativen Steigerung ihres Debüts stehen die elf Stücke des neuen Albums weiterhin in der Tradition von Punk-Größen der 80er und 90er aus der Stadt der Winde, etwa HÜSKER DÜ oder NAKED RAYGUN, die besonders vom klaren, hochmelodischen und ausdrucksstarken Gesang Schafers leben, der ebenso in eher schnelleren Rocknummern wie „Lost my way“ oder „Yeah, whatever“ wie auch in ruhigeren Songs wie „Swarm of Flies“ oder „Radiate“ zur Geltung kommt. Besonders das letztgenannte, sich langsam aufbauende „Radiate“ kann als Highlight der LP angesehen werden.

„Over Leavitt“ ist bei aller Einfachheit ein äußerst abwechslungsreiches und – so paradox das doch klingen mag – komplexes Album geworden, das dazu einlädt, es immer wieder und wieder zu hören und auf ihm immer neue Dinge zu entdecken. So werden NOISE BY NUMBERS für mich zu einer unerwarteten Entdeckung dieses Jahres. Danke!

LP in gelb-orangen Vinyl mit DL-Code.

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