At The Skylies – The secrets to life

Ein Debut! Und was für eins. AT THE SKYLINES klingen wie das Endergebnis einer Verschmelzung modernster experimenteller Metalcore-Bands, das hinterher noch auf Hochglanz poliert wurde. Wer genau hinhört, erkennt Ideen von The Devil Wears Prada genauso wie Parkway Drive, We Came As Romans oder ähnlichen. Dabei haben die Jungs allerdings keinerlei Scheuklappen oder in irgendeiner Form Limitationen in ihrem Sound. Elektro-Spielereien finden genauso ihren Anteil, wie klassische Streichinstrumente. Und ähnlich experimentell geht es auch beim Gesang zu.
Klare Cleanvocals, gerne auch mal mehrstimmig, finden sich vornehmlich in den recht eingängigen Refrains. Genauso Anteil erhalten aber auch kratzige Screamvocals und tiefe Growls. Im Gitarrenriffing wechselt man von punkrockigen Akkordschrubbereien hin zu Emmure-mäßigen Breakdowns, um dann im nächsten Moment wieder technische Raffinesse zu zeigen und entweder fast schon progressives Metalriffing an den Tag zu legen, oder aber mindestens melodiöse Gitarrenlinien zu zeigen.
Was hier auf den ersten Blick unglaublich innovativ und abwechslungsreich klingt, ist es im Endeffekt nicht direkt. Die einzelnen Elemente wirken vertraut, lediglich die Kombination der einzelnen Anteile in einer Band hat man bislang noch nicht erlebt, und so wirkt AT THE SKYLINES ein wenig, als würde man die Shuffle-Funktion seines MP3-Players ausreizen und immer nur wenige Sekunden pro Band durchhalten. Und genau das, was ich nach den ersten zwei Minuten der Scheibe befürchtet habe, tritt spätestens bei „Let´s burn this“ ein: die Band beginnt, anstrengend zu werden, und so gerne ich mir den Rest des Albums auch anhören wollen würde, meine Ohren benötigen zunächst erst einmal Erholung.
Zu einem späteren Zeitpunkt bestätigt sich dann der Eindruck auch: hört man sich immer nur einzelne Songs an, sind AT THE SKYLINES großartig, einen Schuss zu durchgeknallt, aber trotzdem irgendwie sehr gefällig. Bleibt man aber dabei, überfordern sie den Hörer nach kurzer Zeit wieder.
Soundtechnisch hingegen bleiben keine Wünsche offen. Das hätte auch überrascht, denn für die Recordings hat man sich den für seine Arbeiten bei Bands wie At The Gates, In Flames oder Soilwork bekannten Fredrik Nordström hinter das Pult geklemmt.
Manchmal ist weniger einfach mehr. Manchmal ist auch mehr mehr. Bei AT THE SKYLINIES ist mehr mehr, aber davon verträgt man nun einmal nur wenig. Man stelle sich einfach eine leckere Sauce vor, die mit zunehmendem Sahne-Anteil immer besser schmeckt, aber je mehr Sahne drin ist, desto weniger kann man davon vertragen. Vielleicht sollten AT THE SKYLINES bei ihrem nächsten Album lediglich ein Sahnehäubchen auf jeden Song packen, und nicht die ganze Scheibe darunter ersticken.

Schreibe einen Kommentar