Viele kennen ihn als die ehemalige Stimme von Scar Symmetry, doch CHRISTIAN ÄLVESTAM ist auch solo richtig gefällig, wenn auch mit deutlich seichteren Tönen. Aktuell noch bei Solution 45 tätig, macht er mit seinem Soloalbum ‚Self 2.0‘ einen Abstecher in die Popmusik der Achtziger.
Wie soll man es beschreiben. Die EP klingt in erster Linie nach ÄLVESTAM. Sanfte Pop-Synthesizer-Songs bilden eine Basis, über die er (komplett clean gesungen) seine Melodien legt und den Zuhörer sanft hin und her schaukelt. Das hat insgesamt herzlich wenig mit dem zu tun, was er bei Scar Symmetry, Solution 45, Unmoored oder Torchbearer zum Besten gegeben hat, allerdings auch nicht gänzlich befreit von „Metal“-Einflüssen. Ganz klar kann man zwischen den Pop-Zeilen immer mal wieder Ideen entdecken, die so genauso gut auch (mit anderer Instrumentierung) auf einer Metalscheibe Platz hätten.
Musikalisch irgendwo zwischen 30 Seconds To Mars und Snow Patrol einzuordnen, birgt ‚Self 2.0‘ ganz andere Töne, als ich ursprünglich erwartet hatte. In diesem speziellen Fall ist die Überraschung zwar insgesamt gelungen, allerdings haben die fünf Songs das Problem, dass sie ein wenig zu seicht, etwas zu unabwechslungsreich mehr oder weniger an einem vorbei ziehen, ohne Spuren hinterlassen zu haben. Es bleibt kaum eine Melodie oder gar ein gesamter Song im Ohr hängen, schon nach wenigen Minuten ist der durchaus positive Eindruck zu einem fernen Echo verblasst, bis dann nichts mehr davon übrig bleibt außer der Erkenntnis, dass es definitiv nichts schlechtes gewesen ist, was man da gehört hat, aber eben auch nichts, was langfristig beschäftigt oder begeistert.