Ill Nino – Epidemia

Da ist es, das sechste Studioalbum von ILL NINO. Seit nunmehr 15 Jahren bestreitet die Band ihren Pfad im Bereich Nu-Metal mit klaren lateinamerikanischen Einflüssen. Was also mag ‚Epidemia‘ dem Zuhörer bieten? Nun, die Antwort ist ganz klar: den typischen ILL NINO-Sound, allerdings hat es die Band geschafft, noch eine Spur härter zu werden als zuvor. Dabei verliert sie aber keineswegs an ihrem Charme.
Zehn Songs bietet ‚Epidemia‘, unter anderen den Pseudo-Titeltrack ‚La epidemia‘, bei dem man sich Unterstützugn von Emmure-Shouter Frankie Palmeri holt. Insgesamt ist die Scheibe, wie bereits erwähnt, recht hart ausgefallen, nichtsdestotrotz begegnen einem immer wieder diese für die Band typischen Rhythmen, Akkustik-Gitarren-Einwürfe, sowie natürlich der charismatische und unverwechselbare Cleangesang von Christian Machado.
Für ein zeitgemäßes Metalalbum klingt ‚Epidemia‘ überraschend warm, ohne dabei allerdings in der Produktion zu verwaschen zu sein. Die Band versteht es wie kaum eine zweite, an den entscheidenden Stellen auch einmal ein wenig Luft zum Atmen zu geben, denn nur durch kurze Ruhepausen können die darauffolgenden Parts auch wirklich knallen. Als Anspieltipps für ‚Epidemia‘ seien entsprechend ‚Death wants more‘ und ‚Forgive me father‘ genannt, die wohl am ehesten die Vielseitigkeit dieser Band einfangen.
Sucht man Haare in der Suppe, muss man eingestehen, dass das, was die Band hier abliefert, sich nicht grundlegend von dem unterscheidet, was sie schon vor zehn Jahren gemacht haben. Eine wirklich konstante Weiterentwicklung ist hier nur in Nuancen zu erkennen, neue Ideen sind Mangelware. Aber warum sollten sie auch an ihrem Konzept etwas ändern, wenn es so gut funktioniert wie bei ihnen und sich sonst niemand diesem Zug anschließen will? ILL NINO machen auch nach 15 Jahren noch Spaß, und das ist doch der entscheidende Faktor, oder?

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