Destinity – Resolve In Crimson

Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich jedes Mal, wenn ich DESTINITY höre, eine völlig andere Band zu hören bekomme als noch zum vorherigen Album. Wo sind denn die Blackmetal-Ursprünge hin? ‚Resolve in crimson‘ jedenfalls klingt wie ein (zugegeben extrem gut gelungener) Bastard aus In Flames und Amon Amarth, und diese beiden Stile zu kreuzen, das soll schon was heißen.
Produziert von Jakob Hansen! Das erklärt nicht nur den dicken Sound, sondern zugleich auch einen gewissen „nordischen“ Touch in den Songs. Da Hansen auch schon Raunchy produziert hat, könnte man vielleicht auch die Elektro-Spielereien deuten, aber in wie weit hier Produzent oder Band an den Songs Anteil haben, lässt sich so ohne weiteres eh nicht erkennen. Klar ist jedenfalls, dass DoubleBass-Gewitter mit melodischen Sechstolen immer automatisch an Amon Amarth erinnern, genauso, wie die Synthesizer-Melodien, die von gestampften Gitarren-Rhythmen getragen werden und über denen ein leicht verzweifelter Cleangesang liegen, immer automatisch an In Flames erinnern.
Das ist aber nicht weiter schlimm, denn dieser neue Stil liegt DESTINITY ungemein gut, und sie zelebrieren diese Mixtur unglaublich gekonnt. Dazu kommt natürlich, dass sie stimmlich auch durchaus anders klingen, als es Johann Hegg oder Anders Fridén tun und insgesamt noch eine ganze Spur härter in dem sind, was sie tun.
Freunde von Melodic Death Metal mit der Tendenz zum Extrem oder Experimentellen (Stichwort Elektro-Spielereien) werden hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Für mich eine der besten extremeren Metalscheiben, die ich dieses Jahr bislang zu hören bekommen habe. DESTINITY überzeugen mich aber nicht nur durch ihr technisches Können und ihr überragend gutes Songwriting, sondern vor allem durch ihren Mut, sich selbst jedes Mal neu zu definieren, neu zu finden und sich weiterzuentwickeln.

Schreibe einen Kommentar