All Time Low – Don´t panic

ALL TIME LOW spielen Punkrock mit jeder Menge Pop-Appeal. Auf ihrem aktuellen Album ‚Don´t panic‘ geben sie für ihre Verhältnisse recht viel Gas, was nach dem etwas enttäuschenden Vorgänger „Dirty work“ überrascht.

Insgesamt erwarten einen auf der Scheibe zwölf recht sauber produzierte Songs, die im Stil von Bands wie Taking Back Sunday, New Found Glory, Fall Out Boy oder Blink 192 geschrieben sind, allerdings nicht ganz deren Ohrwurm-Qualitäten erreichen und auch gesanglich nicht ganz mithalten können. Nicht, dass Alex Gaskarth keine schöne Stimme für eine Punkrock-Platte hätte, aber z.B. bei Taking Back Sunday sind es diese Momente, in denen sich der Gesang an der Schmerzgrenze zum Schreien bewegt, die der Band ihre besondere Stellung verleihen.
Aber wir sind hier bei ALL TIME LOW: grundsätzlich wissen die Jungs ganz genau, wie man „cachy songs“ schreibt, und auch die allseits beliebten „wohooos“, „aaaaahaaaaaaas“ und andere Singalongs dürfen auf der Scheibe nicht fehlen.
Trotzdem hat man permanent das Gefühl, dass hier das Tüpfelchen auf dem i fehlt. Keine schlechten Songs, keine schlechte Stimme, keine schlechte Produktion, ergo auch keine schlechte Platte. Nur leider reicht „nicht schlecht“ heutzutage nicht mehr aus, um zu begeistern, denn dafür ist der Markt einfach zu sehr übersättigt. Um mit den ganz Großen spielen zu können, muss man auch entsprechend auf sich aufmerksam machen, und da fehlt es ALL TIME LOW noch ein wenig an Mut, so scheint es.
Sympathisch sind dafür die Anlehnungen an Douglas Adams, sowohl im Albumtitel „Don´t panic“ (was ja bekanntlich auch die Aufschrift vom Original „Per Anhalter durch die Galaxis“ ist), als auch im Titel des letzten Songs „So long, and thanks for all the booze“ („So long, and thanks for all the fish“ ist der Titel eines anderen Romans von Douglas Adams aus der Anhalter-Reihe).

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