Kann man schon gar nicht mehr zählen, wie viele Alben POSTMORTEM aus Berlin in ihrer jetzt schon über zwanzig Jahre dauernden Karriere herausgebracht haben. Die Band hält sich rigoros an ihrer Kernkompetenz fest: thrashiger Deathmetal, ein wenig im Stil von Bolt Thrower. Mit ihrem neuen Album ‚Bloodground Messiah‘ feuern die Herren 11 Songs ab, die sich gewaschen haben.
‚Bloodground Messiah‘ wurde in den Daily Hero Studios in Berlin aufgenommen. Das Mastering erfolgte bei Time Tools in Hannover. Das Endergebnis poltert. Das soll es auch! Brutal, ein wenig räudig, alles in allem aber hart und keinesfalls glattgebügelt oder überproduziert. Vergleichbar mit einer Axt, die eigentlich auch erst dann besonders gefährlich aussieht, wenn sie ein paar Roststellen und vielleicht den einen oder anderen Blutfleck hat.
Das Songwriting? Das ist schnell erklärt: Doublebass an, Midtempo-Riffs mit leicht rockigem Charakter, Vocals, die klingen, als hätte der Frontmann vor den Aufnahmen noch einmal schnell mit Salzsäure durchgegurgelt. Fertig!
POSTMORTEM sind wie ein Panzer! Sie rollen, sie walzen, und einmal in Fahrt gekommen, kann sie nichts mehr aufhalten. Ein Panzer ist gefährlich! Ein Panzer ist eine Waffe! Ein Panzer kann in voller Fahrt durch Häuser rauschen und eine wortwörtliche Schneise der Vernichtung schlagen.
Jetzt gibt es allerdings, um bei dem Beispiel zu bleiben, ein ganz geringes Problem: so denn dieser Panzer nur rollt und nicht schießt, reißt er alles mit, was auf seinem Kurs liegt, aber den Rest lässt er links liegen. Musikalisch ausgedrückt: POSTMORTEM sind ein wenig schmalspurig. Das, was sie machen, machen sie perfekt, aber Abwechslung klingt anders.
Und so, wie es sicherlich Leute gibt, die sich stundenlang Videos anschauen können, in denen Panzer rollen, gibt es ganz sicher auch Leute, die sich ‚Bloodground Messiah‘ wieder und wieder anhören wollen. Alle anderen stellen nach einem kurzen Blick fest „Oh, ein Panzer!“, und schalten weiter.