Omnium Gatherum – Beyond

Verdammt noch mal! Manchmal hat man selbst als halbwegs informierter Kritiker das Gefühl, erst gestern mit einer Brotkruste aus dem Wald gelockt worden zu sein. Im Falle von OMNIUM GATHERUM kommt es mir zumindest mal wieder so vor, denn ‚Beyond‘, immerhin das sechste Album der Finnen, ist für uns absolutes Neuland, zuvor haben wir von der Band leider noch nichts auf die Ohren bekommen.
Umso erfreulicher, dass diese Scheibe gleich zum Jahresbeginn eine absolute Sternstunde des melodischen Deathmetals einläutet. Brachial, aber trotzdem atmosphärisch, melodiös, aber nicht Trend-orientiert, ruhig, aber nicht einschläfernd, kraftvoll, aber nicht erdrückend, abwechslungsreich, aber nicht stilsuchend. Insgesamt zehn Songs liefert die sechsköpfige Kapelle ab, die allesamt ihre absolute Daseinsberechtigung haben. Keine der Nummern wirkt hier, als wäre es einfach nur da, um die Full length zu füllen.
Nach einem instrumentalen Intro eröffnet man gleich mit einem Kracher „The new dynamic“. Es sollen über die gesamte Dauer aber besonders die kurzen ruhigen Momente sein, die sich wie ein Mühlenstein um den Hals legen und einen in ihrer Intensität zu erdrücken drohen.
Aber auch walzende Songs wie „The sonic sign“ oder „Living in me“ sind auf dem Album vertreten. Müsste ich eine Referenz nennen, mit der man OMNIUM GATHERUMs neuestes Album am ehesten vergleichen kann, so würde ich spontan Dark Tranquillitys Meisterwerk „Damage done“ sagen. Hier passt einfach alles, denn auch die Produktion unterstreicht die leicht sphärischen Klänge des Albums.
Dass obendrein auch noch das Cover richtig schick und gelungen ist, macht ‚Beyond‘ zu einem rundum-glücklich-Paket. Wer auf intelligenten, abwechslungsreichen Deathmetal mit ausgefeiltem Songwriting steht, der vor hübschen Melodien nur so strotzt, der liegt hier goldrichtig. Einfach zugreifen, oder vorab ein Ohr riskieren und sich überzeugen lassen.

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