Fall City Fall – Victus

FALL CITY FALL kommen aus Kanada. Die Band spielt Harcore mit einer ganz kleinen Prise Chaos vermischt. Damit ist eigentlich auch schon fast alles gesagt, was man wissen muss.
Zwei Leute, die sehr ähnliche Schrei-Vocals machen, Gitarren, die sich auf dissonante Akkorde bestens verstehen, eine solide Bass-Schlagzeug-Basis, die am ehesten durchgängigen Charakter hat. FALL CITY FALL wollen auf ihrem Debut-Album „Victus“ in erster Linie schrill, extrem und auf Teufel komm raus anders klingen als andere Bands. Dass ihnen das nur im Ansatz gelingt, und die Songs weder Wiedererkennungswert haben, noch nach besonderem Anspruch klingen, steht auf einem gänzlich anderen Blatt Papier.
Das hier wirkt, als hätte man simple Songs geschrieben und hier mutmaßlich beliebige Akkorde durch dissonante andere ersetzt. Okay, die Produktion und Soundqualität ist absolut bodenständig, da darf man wohl kaum Kritik üben. Alles ist gut hörbar, keine übertriebenen, klirrenden Höhen oder zu laute Bässe belästigen das Ohr.
Was ich am meisten aber an dieser Scheibe vermisse, ist Gefühl. Oftmals kann mich ein solides Hardcore-Album damit abholen, dass ich den Songs, egal, wie melodiös oder eben auch nicht sie sind, eine bestimmte Emotion entnehmen kann und diese authentisch auf mich wirkt. FALL CITY FALL haben höchstens die Wirkung auf mich, dass ich mich frage, welche Emotion die denn wohl gerade vermitteln wollen bzw. ob überhaupt Emotionen mit im Spiel waren, oder ob es sich einfach nur um beliebig aneinander gereihte Riffs handelt. Eigentlich schade, denn die Intro der Platte hätte genauso gut von Have Heart oder einer ähnlich qualifizierten Band stammen können. Doch danach versemmeln es die Kanadier.

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