Continents – Idle hands

Mit CONTINENTS bringt Victory Records im Januar gleich ihren zweiten Neugewinn unters Volk. Das Debut-Album der Briten hört auf den Namen „Idle Hands“ und bietet metallischen Hardcore. Ja, das Genre ist dicht besiedelt, und die Spielart, die CONTINENTS da bringen, hat auch ein unglaublich hochkarätiges Umfeld. Schon nach wenigen Minuten schleichen sich die ersten Vergleiche mit Bands wie Bury Your Dead, August Burns Red, Architects, Parkway Drive, The Ghost Inside oder This Or The Apocalypse ein.
Die Produktion dieses Albums ist auf den Punkt, hart, aber auch ein Stück weit klinisch, eben genau so, wie es das Genre als goldene Regel vorschreibt. Absoluter Vorzeigesong des Albums ist ‚Pegasus, Pegasus‘, der als einziger Track obendrein noch das Singalong-Cleanvocal-Gebot bedient. Ansonsten glänzt diese eigentlich sehr taugliche Stimme durch Abwesenheit. Es hat sich also bereits herumgesprochen, dass das ewige „Schrei in den Strophen, aber sei lammfromm im Refrain“ sich inzwischen totgetreten hat.
Stakkato-Moshriffs gibt es hier wie vom Fließband, was dann zwischendurch schon mal ein wenig schlauchen kann, richtige Tiefpunkte gibt es aber nicht, da die Band dafür größtenteils auf abgegriffene Breakdowns verzichtet (wie gesagt: größtenteils). Ansonsten konzentriert man sich lieber auf Stakkatos, bei denen die Gitarristen definitiv mitzählen müssen, und das Publikum in der Regel leicht verwirrt sein dürfte.
Dass sie auch anders können, zeigt die Band beispielsweise im Endpart von ‚Land oft he free‘, wo ein melodiöses Tapping-Muster zum Aufhorchen veranlasst. Leider sind diese Aufhorch-Momente ein wenig zu selten für meinen Geschmack. Das, was CONTINENTS da machen, klingt erst einmal extrem fett, wird aber über die gesamte Dauer der Scheibe etwas zu sehr strapaziert und bietet nicht genug klar definierte Höhepunkte. Einzelne Riffs kann man noch rekapitulieren, wenn die CD nicht mehr läuft, aber ganze Songs als solches wollen sich nicht festsetzen.
‚Idle Hands‘ ist definitiv ein gut gelungenes Debut, hat aber noch ein wenig Luft nach oben gelassen. Für die nächste Scheibe sollte die Band sich vielleicht noch ein paar Leute im Vorfeld in den Proberaum laden, die nicht nur darauf achten, ob ein Song wirklich brutal ist, sondern auch darauf, ob er ein wenig Eingängigkeit zeigt. Ansonsten bin ich mir recht sicher, dass wir von CONTINENTS noch einiges zu hören bekommen werden.

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