Heartist – Nothing you didn´t deserve EP

HEARTIST, so heißt die Band, die demnächst auf Europatour mit Killswitch Engage gehen wird. Doch bevor die Tour anfängt, bringt HEARTIST ihre Debüt-EP raus, die auf den Namen „Nothing you didn´t deserve“ hört und bei Roadrunner Records erscheint. Mit sechs knackigen Songs irgendwo zwischen The Devil Wears Prada, Enter Shikari und anderen Bands, die neben Metalcore noch quitschig hohe Vocals verarbeiten einsortiert, bietet die Band sicherlich einen gewissen Standard, den erfüllen sie aber gekonnt.
Wirkliche Überraschungen, soviel sei verraten, erwarten einen auf dem Album nicht, außer vielleicht die Überraschung, dass eine Debüt-EP so ausgereift klingen kann. Eine absolut satte, dem Genre-Standard entsprechende Produktion sorgt dafür, dass sich die Formation um Frontmann Bryce Beckley aus Kalifornien auf gleicher Höhe mit den Genre-Spitzen präsentiert. Das Songwriting ist erfrischend abwechslungsreich (bei einer 6-Song-EP allerdings auch nicht ganz so schwierig wie bei einem Full Length Album), selten einmal kommen Breakdown-Parts mit Ankündigung um die Ecke.
Im Endeffekt ist es die Stimme von Beckley, die noch das Tüpfelchen auf das i zu setzen weiß. Denn der kann nicht nur kräftig bölken, wie es sich für Metalcore gehört, und er kann auch nicht nur zusätzlich in hohen Gefilden Clean singen, dass man schon gewillt ist, zu vermuten, die Hose kneift zu doll: Beckley hat auch eine veritable Rock-Stimme, die er immer wieder einsetzt und damit ein sehr breites Spektrum an Vocals anbieten kann. Gefällt.
Etwas zu aufdringlich wirken die stetig Verwendung findenden Synthesizer, die zwar den Gesamtklang unglaublich dicht machen und für breite Klangteppiche sorgen, aber manches Mal doch etwas zu viel Aufmerksamkeit im Gesamtmix erhalten.
Ein wirklich gut gelungenes Debüt, und die Tatsache, dass man mit Killswitch Engage auf Tour geht, dürfte dafür sorgen, dass die Band innerhalb kürzester Zeit einen großen Bekanntheitsgrad erreicht haben wird.

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