Brandon Saller, Schlagzeuger und Cleansänger von Atreyu, hat die Drumsticks komplett gegen ein Mikrofon eingetauscht und bringt mit seiner Band HELL OR HIGHWATER ein richtig cooles Album raus. ‚Begin again‘ hat, bedingt durch die markante Stimme von Saller, selbstverständlich Parallelen zu Atreyu, insgesamt ist es aber keine Metalcore-Band!
Vielmehr ist HELL OR HIGHWATER eine satte Stadionrock-Band, auch wenn an vielen Stellen schon ein wenig Metalcore-Attitüden durchscheinen. Was die Scheibe aber prägt, ist die Energie, die in den Songs steckt. Hier wird kräftig in den Allerwertesten getreten, hier gibt es ausdrucksstarke Melodien, und hier gibt es Ohrwürmer am laufenden Band. Ab und an beschleicht einen das Gefühl, dass hier Material verarbeitet wurde, was auf dem Atreyu-Album „Lead Sail Paper Anchor“ keinen Platz mehr gefunden hat (oder aber umgekehrt)…
Gleich der Opener „Gimme Love“ packt einen und lässt dann so schnell auch nicht wieder los. Bei „Hail Mary“ geht man ein wenig lockerer zu Werke, und spätestens bei „Tragedy“ ist klar, dass hier ganz großes Kino (mit allerlei Herzschmerz, Schnulze und Klischee) geboten wird.
Besonders erwähnenswert wären da noch ein Gastauftritt von Avenged Sevenfolds M. Shadows (allerdings eher ein unspektakulärer) sowie der Coversong „The Boxer“ von Simon & Garfunkel (der wiederum recht gut gelungen und eigenständig klingend ist).
Wer die beiden Alben von The Black Maria rauf und runter gehört hat bzw. auf ähnliche Bands wie z.B. Madina Lake steht, wird auch mit HELL OR HIGHWATER unglaublich viel Freude haben. Moderne Rockmusik muss genau so klingen, basta!