Alter Schwede, im wahrsten Sinne des Wortes! THE MOTH GATHERER brechen mit ihrer EP “A bright celestial light” nicht nur mit vielen Genre-Standards, sondern musikalisch auch Arme und Beine, wenn man ihnen zu nahe kommt. Diese Band ist düster (der Name ist Programm), dreckig, kantig. Diese Band hat Profil. Kein hübsches, sauber geschliffenes, sondern ein derbes, so eines, das unangenehm für die Fingerkuppen ist, wenn man sanft darüber streicht.
Irgendwo zwischen Doom, Stoner und Hardcore angesiedelt, zermalmen die Herren in nur fünf Nummern all das, was man normalerweise erwartet hätte. Besonders ansprechend dabei: die Gitarrenarbeit, die hier geleistet wird, beschränkt sich nicht auf gewaltige Akkorde, wie man das von Doom her kennt, sondern, und da kommt nun doch langsam ein Namedropping, erinnert teilweise an die grandiosen Ghost Brigade.
Der Gesang beschränkt sich größtenteils auf kraftvolles Gebrüll, das mich an das Clandestine-Album von Entombed erinnert hat, es geht aber, wie auch bei den Gitarren, clean und melodisch.
Eine glatt produzierte Scheibe erwartet hier nach dieser Beschreibung wohl niemand mehr! Die gibt es auch nicht, aber kraftvoll und herrlich differenziert ist sie dennoch.
„A bright celestial light“ ist eine absolute Überraschung für mich, hatte ich bis dato von THE MOTH GATHERER doch noch nie gehört. Wer auf Bands steht, die sich eben nicht auf bereits ausgetretenen Pfaden bewegen, sollte der Band sein Ohr leihen, und sich nicht von den ungestümen ersten Sekunden ins Bockshorn jagen lassen… Musik, die Bilder malen kann! Begebt euch auch auf die Reise!