Desona – The grey in white

Desona – The grey in whiteDas Album ‘The grey in white’ der Band Desona hat schon ca. ein halbes Jahr auf dem Buckel, aber der Hartnäckigkeit der Band ist es zu verdanken, dass nun auch Splitted darüber berichtet. Ihr habt es so gewollt. Mit Nachdruck!
DESONA spielen gitarrenlastigen Alternative-Rock, der sich hauptsächlich im langsameren Midtempo-Bereich bewegt. Gelegentlich wird es noch etwas ruhiger, gelegentlich ein wenig aufbrausender, aber alles in allem kann man das Tempo der Band gemächlich nennen, und so gibt es tempo-seitig weder Ausreißer nach oben noch nach unten. Zehn Songs bieten die Herren, von denen sie zielsicher die beiden besten Tracks „Eyes to see“ sowie „Curtain“ auch auf Facebook gestreamt haben. Wer sich also einen Eindruck der Band verschaffen will, tut gut daran, dort einmal vorbeizuschauen.
Neben der soliden, allerdings auch über die gesamte Länge der Scheibe irgendwann recht eintönig wirkenden Gitarrenarbeit ist es vor allem die Stimme von Frontmann Marc Bonnard, die der Band ihren Wiedererkennungswert verschafft. Parallelen zu Men-At-Work und vielleicht auch Hell Or Highwater drängen sich mir auf, ein wenig quakend, nölig, leidend klingt das mit dem Hang dazu, zum Ende der Gesangsphrasen immer mal einen Ton lange zu halten. Kennt ihr das noch, wenn einem die Kassetten mit Bandsalat zu schade zum Wegschmeißen waren und man das sorgsam wieder aufgewickelt hat, obwohl es schon recht knittrig war? Etwa so! Sicherlich keine wirklich „schöne“ Stimme, aber eben eine markante Stimme, und das ist es schließlich, worauf es ankommt, oder?
Die Produktion ist insgesamt sehr solide und ordentlich, allerdings haben wir manchmal das Gefühl, dass der Gesang nicht wirklich homogen in den Mix passt und etwas zu weit vorne steht, so als hätte man eine Aufnahme gemacht, und später stellt sich der Sänger mit einem Abspielgerät ins Studio, lässt nebenbei laufen und singt dann dazu, was dann als 1:1-Komplettspur erfasst wird.
Würden wir der Band einen Tipp geben wollen, so wäre das, sich ruhig auch mal an etwas schnellere Nummern heranzuwagen und ihr Spektrum dadurch klar zu erweitern. So plätschert ‚The grey in white‘ ein wenig an uns vorbei, mit nur wenigen Momenten, die zum Aufhorchen einladen.

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