Mit ihrem nunmehr dritten Album „Zero“ zeigen BLOODWORK, wo der Hammer hängt. Satte dreizehn Songs gibt es auf die Lauscher, dazu noch einen neuen Frontmann und jede Menge harte Riffs. Was sich sonst so getan hat, erfahrt ihr bei uns.
Insgesamt ist BLOODWORK eine unglaublich stabile Band. Sieht man einmal vom Frontmannwechsel in 2011 ab, ist die Band seit ihrer Gründung ohne weitere Besetzungswechsel ausgekommen. Umso erstaunlicher, wie weit sich das Quintett inzwischen von ihrem ursprünglichen Sound entfernt hat. Anfänglich war die Band ganz ohne Zweifel maßgeblich durch Soilwork beeinflusst, was sich in allen Bereichen der Musik und sogar zum Teil im Bandnamen wiederfinden ließ. Druckvolle Stakkatos, Sythesizer-Samples, ein fast schon maschinelles Drumming, Scream-und Growl-Vocals, die durch Cleangesang im Refrain durchbrochen wurden. Aber was ist nun los?
Der neue Frontmann Michael ist zwar deutlich limitierter als sein Vorgänger David, dafür aber auch deutlich heftiger in dem, was er tut. Hier gibt es brutale Grunts, mit denen er genauso gut auch bei Cannibal Corpse einsteigen könnte. Eventuell ist es tatsächlich nur die Wirkung durch den Gesang, aber auch die Instrumentalfraktion scheint sich in ein etwas härteres Gefilde bewegt zu haben. Die grundsätzlichen, typischen BLOOODWORK-Elemente sind zwar immer noch vorhanden, werden aber mit mehr Fokus auf die Gitarren präsentiert und weniger auf die programmierten Synthesizer. In Kombination mit dieser härteren Gangart, wirken die Cleangesang-Parts nun auch nicht mehr wie vormals als „Metalcore-Anleihen“, sondern haben vielmehr Ähnlichkeiten mit Sabaton und Co.! Das urige daran: am Gesangsstil hat sich in diesem Bereich bei Gitarrist Nikko eigentlich nichts verändert, lediglich das Umfeld klingt anders.
Die Produktion von ‚Zero‘ hat unglaublich viel Kraft, lässt den einzelnen Instrumenten aber auch genug Platz, sich zu entfalten. Sehr ordentlich (und vermutlich auch zumindest zum Teil ein Verdienst, den sich die Band selbst (bzw. Gitarrist Nikko) auf die Fahne schreiben dürfen)!
Wahrscheinlich ist es einfach eine Geschmackssache: ich habe grundsätzlich nichts gegen tiefe, gutturale Grunts, in diesem Fall finde ich aber, dass der alte Sänger einfach besser ins Konzept gepasst hat. Kann man sich damit aber arrangieren oder findet es sogar besser, dann ist ‚Zero‘ eine Vollbedienung für Bloodwork-Fans und solche, die es erst noch werden wollen. Die Herren wissen definitiv, wie der Hase läuft, und selbst bei einer Laufzeit von 13 Songs wird es nicht wirklich langweilig! Reinhören lohnt sich auf alle Fälle.