Abnormal Thought Patterns – Manipulation under anesthesia

Abnormal Thought Patterns – Manipulation under anesthesiaEs gibt sie noch, diese Bands, die in keine Schublade passen, die auf der einen Seite begeistern, im nächsten Moment aber irgendwie, man verzeihe mir die vulgäre Ausdrucksweise, zum Kotzen sind. ABNORMAL THOUGHT PATTERNS sind nicht nur vom Bandnamen her eine Verbeugung vor Chuck Schuldiners Band Death, sondern haben auch diverse Momente, in denen sie daran erinnern. Aber nicht nur an Death, sondern auch an Dream Theater oder Animals As Leaders. Das Besondere an ABNORMAL THOUGHT PATTERNS? Das Trio ist eine reine Instrumentalband, die an jeder Ecke ihrer Songs zeigen wollen, was sie können, und das geht inzwischen scheinbar nur noch mit wildem, dissonanten Fingerbiege-Shredding auf dem Griffbrett.
Eindeutig Metal-beeinflusst, spielen die Herrschaften aber eher etwas wie Free Jazz auf ihren Instrumenten, scheinbar abseits sämtlicher Konventionen, die etwa Rhythmik oder Harmonielehre vorgeben. Grundsätzlich ist das nicht verkehrt, auf Dauer aber unglaublich anstrengend und eher Musik für Musiker denn für Musikfans. Hier geht es mehr darum, zu repräsentieren, als dass man sich wirkliche Gedanken zum Songmaterial macht. Was da kompositorisch passiert, erscheint beliebig und mag für sie reproduzierbar sein, wirklich hängen bleibt bei dem wilden „Gedudel“ aber kaum etwas. So sind es vor allem die schlichten, simplen, fast schon ruhigen Momente, auf die man sich bei dieser Scheibe freut.
Rein technisch sei noch vermerkt, dass Matt LaPlant (Sikth, Nonpoint) gemixt und Alan Douches (Between the buried and me, The Dillinger escape plan) gemastert hat. Gerade bei letzterem wundert einen dann im Nachhinein kaum noch etwas. Wer es mag oder braucht bzw. wer etwas haben will, womit er vor anderen angeben kann in Richtung „guck mal, was für komplizierte Mucke ich höre“), der ist bei ABNORMAL THOUGHT PATTERNS gut aufgehoben. Ich denke, die Band hätte sogar noch mehr Chancen, wenn sie ihrer Musik noch einen fähigen Sänger spendieren würden, dann könnte das ein wenig wie „Protest The Hero“ kling, nur mit weniger Struktur…

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