Boysetsfire – While a nation sleeps

Boysetsfire – While a nation sleeps“Dieses Album zu schreiben war ein reiner Akt der Liebe!” So klingt es, wenn BOYSETSFIRE selbst über ihr neues Album nach sieben Jahren Abstinenz sprechen. ‚While a nation sleeps‘ erscheint auf dem von der Band gegründeten Label End Hits, wurde in Eigenregie aufgenommen und produziert, lediglich den Mix hat man an Lou Giordano abgegeben. Viel Eigenarbeit und Eigenverantwortung bedeutet, dass man einen ungeschönten Eindruck davon bekommt, wie zündend die Ideen von BOYSETSFIRE Anno 2013 noch sind. Lest selbst.

Spätestens seit „After the eulogy“ sind BOYSETSFIRE eine nicht mehr wegzudenkende Kraft im Hardcore. Irgendwo zwischen den Stühlen Oldschool, Post-Hardcore und Punkrock sitzend, kann die Band aus allen Genres Fans um sich scharen. Das vermeintliche Abschiedsgeschenk „Misery Index – Notes from the plague years“ war ebenfalls absolut beeindruckend.

Mit ‚While a nation sleeps‘ will ich aber spontan nicht so warm werden wie mit den letzten Alben. Keine Frage, mit Songs wie „Closure“, „Phone Call“ oder „Prey“ sind wieder einmal absolute Ohrwürmer mit Hitcharakter vertreten, die sich mit älteren Nummern wie „Rookie“ die Hände schütteln könnten, es sind aber andererseits auch (in meinen Augen) unverhältnismäßig viele härtere Songs im Stil von „Release the dogs“ (um auf After the eulogy-Vergleichsebene zu bleiben) auf dem neuen Album, mit denen man nicht unbedingt gerechnet hätte.

Aber vielleicht ist gerade das der Anreiz für BOYSETSFIRE gewesen: ein Album schreiben, das in erster Linie wütend und bissig klingt, und nicht eines, bei dem in jedem Refrain die Sonne aufgeht. In wieweit das allerdings mit einem Akt der Liebe zusammenpassen mag, ist nicht gänzlich klar.

Keine Frage: ‚While a nation sleeps‘ ist ganz unverkennbar BOYSETSFIRE. Die Zusammenstellung der Songs ist insgesamt sehr hart ausgefallen, was nicht unbedingt abzusehen war, wenn man sich die Entwicklung der Band bisher anschaut. Gänzlich überraschend ist es allerdings auch nicht. Wer bei BOYSETSFIRE bislang aber eher Gefallen an den ruhigen Sachen mit Cleangesang gefunden hat, sollte vielleicht erst einmal reinhören. Ein Album mit Ecken und Kanten, aber wie gesagt, nicht zuletzt wegen Nathan Gray eindeutig BOYSETSFIRE.

Schreibe einen Kommentar