Es grenzt fast schon an Selbstironie, dass THESE HEARTS ihr zweites Album “Yours to take” von Andrew Wade (A Day To Remember) und Joey Sturgis (Asking Alexandria) mixen und mastern lassen. Hatten die beiden nicht vielleicht das Gefühl, ihre eigenen Songs zu bearbeiten? Schon das Debüt der jungen Band hatte insbesondere bei A Day To Remember starke Anleihen, Anlehnungen und auch teilweise fast 1:1-Übernahmen. Auch das neue Album zeigt, dass die Herren aus Fargo überhaupt kein Interesse daran haben, ihren Stil zu ändern.
Was erwartet uns entsprechend? Auf der 11-Song-Scheibe sind zehn lupenreine Metalcoresongs vertreten, die so auch perfekt auf ein ADTR-Album passen würden, sowie ein Song, der halb Ballade, halb Metalcore-Song ist. Die Produktion trägt den Stempel „Prädikat: wertvoll“, und wenn ich es nicht schon bei der letzten Review zu THESE HEARTS geschrieben hätte, würde ich erneut sagen: eine typische Victory-Scheibe.
Krachende Moshparts, pop-artige Refrains mit dem bekannten Wechselspiel aus Growls, Screams und Cleanvocals. Bekannt ist für dieses Album ein insgesamt immer wieder greifender Terminus. Die Songs? Irgendwie bekannt! Der Sound? Irgendwie bekannt? Die Songstrukturen? Irgendwie bekannt. Zur Abwechslung macht man auf dem Album noch Platz für Gäste (und das sich daraus ergebende Namedropping).
THESE HEARTS geben sich keine Mühe, in irgendeiner Richtung auszubrechen oder einen eigenen Stil zu entwickeln. Hier wird das gemacht, was andere Bands schon lange vor ihnen bereits gemacht haben. Sie machen das gut, keine Frage, aber ist das etwas, was man noch benötigt? Wir haben in den letzten Wochen und Monaten mehrfach Aha-Erlebnisse gehabt, dass im Metalcore noch lange nicht das letzte Wort gesprochen wurde, aber THESE HEARTS sind der Papagei unter den Metalcore-Bands, stetig am Nachplappern. Respekt und volle Punktzahl für 11 satte, gut produzierte Songs mit Hitpotential, aber glatte null Punkte für Eigenständigkeit und Kreativität. Rechnet selbst aus, wie ihr das Gesamtergebnis bewerten würdet.