Genauso kurz und knackig, wie COUNTERPARTS ihre Songs benannt haben, würde ich gerne diese Review halten. COUNTERPARTS ist eine dieser Hardcore-Bands, die keinen wirklich fest definierten Stil fahren und entsprechend nur schwerlich in irgendeine Unterschublade zu stecken sind.
Ihr drittes Album trägt den Titel „The difference between hell and home“ und extrahiert letztendlich das aus den letzten Scheiben, was die Band ausmacht: Aggressivität, das Gespür für interessante Riffs, ein gewisses Maß an Strukturlosigkeit, letzteres aber bei weitem nicht so ausgeprägt wie früher. COUNTERPARTS ist musikalisch etwas, was man besser zu Hause über die Kopfhörer genießt, denn hier wird so viel gezeigt, was live sicherlich in nicht optimalem Sound untergeht.
Natürlich finden sich auch klassische, schon zigmal gehörte Elemente wieder, namentlich Stakkatoriffs mit melodiös flirrenden Gitarren darüber, aber das sind nun einmal Stilmittel, die das Genre ausmachen.
Die Produktion ist in sich satt, aber gleichzeitig auch aufgeräumt genug, um allen Instrumenten genug Platz einzuräumen. Einzig wirklich limitierender Faktor der Band ist die über die gesamte Spielzeit fast unveränderte Schreiweise des Frontmanns. Hier wird zwar kräftig ausgeteilt und immer 110% gegeben, aber wirklich viel Variabilität zeigt er in seinem Stimmspektrum dabei nicht.
Hardcore-Fans werden die neue COUNTERPARTS-Scheibe mindestens genauso frenetisch lieben, wie Metal-Puristen sie nicht mögen werden. Für ein Genre-Highlight hat es diesmal nicht direkt gereicht, aber bei den in diesem Jahr erschienenen Hardcore-Scheiben dürfte „The difference between hell and home“ recht weit vorne mitspielen.