Gut zwei Jahre nach ihrem ersten Studioalbum „The Drug In Me Is You“folgte nun am 14. Juni ihr zweiter Longplayer „Fashionably Late“. Das gute Stück bietet einen bunten Genremix aus 12 teils sehr guten Songs, unter anderem an Highschool Teenie Filme erinnernde Punksongs, sowie recht sauber konstruierte Breakdowns mit einer ordentlichen Priese gutturalem Gesang und einer verspielten aber hochinteressanten Mischung aus Metalcore, Punk, Dubstep und Trap/Rap-Parts. Der erste Song des Albums trägt den Namen „Champions“, ein Titel ohne eindeutige Aussage wie ich finde. Aber lasst euch nicht täuschen, „Champions“ gönnt der LP einen gelungenen Auftakt mit einer guten Mischung aus cleanem, warmen Gesang, einem sehr unerwartet auftauchendem Rap-Part und einem etwas kurzen, aber ordentlichen Breakdown gen Ende. Der Refrain lädt zum feiern ein, die Strophen bieten genug Raum, um einen ordentlichen Moshpit zu starten und das allgemein eher schnellere Tempo des Songs sorgt ohnehin für massiven Bewegungsdrang.
Fashionably Late“ besticht unter anderem auch durch seine Experimentierfreudigkeit. Ich habe das Album einen ganzen Tag mehrfach am Stück gehört und es wird, wie ich finde, auch beim dritten mal in Dauerschleife hören nicht langweilig. Ich kann es einfach nicht aus der Hand legen. Ein besonders krasser „Überpart“ ist übrigens der sehr gut gelungene Doubletimerapübergang im Song „Self-Destruct Personality“. Auch wenn man nicht unbedingt ein Fan von Rap oder Dubstep ist, ist es doch gerade genau diese Mischung, die das Album von der Masse abhebt und irgendwie wahnsinnig interessant macht. Es ist für jeden Geschmack was dabei, die emotionale Farbe der Songs wechselt von Song zu Song, im einen Song fühlst du noch die brachiale Aggression die hinter den alles zerberstenden Breakdowns steckt bzw. spürt man die mitreißenden traurigen Momente, die der ein oder andere Song mitbringt, und im nächsten Moment will man einfach die Arme vor guter Laune in die Luft reißen und lauthals Party machen, dank der eingängigen „Gute Laune“ Refrains (Rolling Stone). Es gibt zu dem Album wahrscheinlich noch jede Menge zu sagen, aber jeder sollte sich gerade bei dieser sehr ausgefallenen Platte seine eigene Meinung schaffen. Schwächen konnte ich in diesem Album bis auf winzige Kleinigkeiten wie dem letzten Song (Drifter), der irgendwie dahin geklatscht wirkt, nicht feststellen. Es bleibt abzuwarten, was die Band FALLING IN REVERSE in Zukunft noch bringen wird. Wir bleiben gespannt. Kleiner Tipp meinerseits: „Album Kaufen und freuen.“