Fit For An Autopsy – Hellbound (SPV Records)

FitForAnAutopsy_HellboundDem Genre Deathcore wird ja (mehr als vielen anderen Hardcore-Subgenres) häufig vorgeworfen, hier würde alles gleich klingen. Dass man aus der tatsächlich häufig sehr grauen Masse auch gekonnt hervorstechen kann, beweisen immer mal wieder irgendwelche Bands. FIT FOR AN AUTOPSY sind eine davon, denn nicht nur thematisch geht man hier leicht abgewandelte Pfade (hier wird die Schlechtigkeit der Gesellschaft angeprangert), auch musikalisch machen die Herrschaften aus New Jersey eine kleine Gratwanderung entlang anderer Gefilde wie Djent, klassischem Deathmetal und schwedischen Riffing. Willkommen bei „Hellbound“.
Für ein Deathcore-Album ist „Hellbound“ extrem melodiös. Nichtsdestotrotz ist das Genre relativ schnell identifiziert, denn neben den sehr szenetypischen Monoton-Growls gibt es auch immer wieder Mosh-Passagen, die nur bedingt zeigen, welches Abwechslungs-Potential in der Band an sich steckt. Dass dem aber so ist, zeigen sie mehr als deutlich in den 10 Songs auf ihrem Album. Da wird zwischen langsamem Groove über beschwingte Uptempo-Parts bis hin zu Blastbeats alles gegeben, was das Metronom so hergibt. Die Gitarrenfraktion ist dabei zwischen besagten Moshriffs bis hin zu Shredding-Action ebenfalls in ganzer Bandbreite ausgelastet, was auch gerne mal zwei melodische Gitarren nebenher sein können, aber durchaus auch dissonante, schrille Passagen, die in den Ohren schmerzen.
FIT FOR AN AUTOPSY wollen mit ihrer Musik nicht schön sein. Sie wollen uns eiskalt erwischen. Gerade, wenn man denkt, man wisse, wie die Songs funktionieren, hauen sie irgendetwas raus, womit man in diesem Moment nicht unbedingt gerechnet hätte, und genau dann, wenn man sich sicher ist, dass der Rest nun überraschend ablaufen würde, kommt dann doch ein Breakdown-Part, den man auch mit zwei Minuten Anlauf herankommen hätte sehen können. Weil diese Vorhersehbarkeiten aber alles andere als planbar auftreten, sind sie dann doch wieder nicht vorhersehbar.
Die Produktion der Scheibe ist fett, das darf man heutzutage bei offiziellen Releases auch erwarten. Nähere Informationen zum „Wo“ und „Wer“ liegen leider nicht vor, das spielt aber auch nur eine untergeordnete Rolle. Wer auf Deathcore steht, der durchaus abwechslungsreich sein darf, der ist bei FIT FOR AN AUTOPSY richtig. Ganz ohne Frage keine Deathcore-Songs von der Stange, andererseits aber auch keine Raketentechnik oder Progressiv-Metal. Die Wurzeln sind schon recht klar definiert, die Band weiß aber, was sie daraus alles Spannendes machen kann! Gerne mehr davon!

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